KPMG Studie: 2022 insurers‘ reporting on IFRS 17 and IFRS 9

Insurance News

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Auf Basis von 60 Abschlüssen zum 31. Dezember 2022 wurde von KPMG eine Analyse der zu erwartenden Auswirkungen der neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 auf zukünftige Abschlüsse von Versicherungsunternehmen durchgeführt.

Hintergrund

Aufgrund der Bestimmungen des IAS 8 und der in 2023 verpflichtenden Einführung der neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 bestand für IFRS bilanzierende Versicherungsunternehmen im Abschluss 2022 die Notwendigkeit, bekannte oder vernünftig abschätzbare Informationen zur Beurteilung der möglichen Auswirkungen der neuen Standards offenzulegen.

Im Detaillierungsgrad dieser Angabe ergaben sich über die 60 im Rahmen der Studie untersuchten Abschlüsse deutliche Unterschiede. In Europa entschlossen sich 42 % der betrachteten Unternehmen eine Punktschätzung der Auswirkungen der neuen Standards auf das Eigenkapital offenzulegen, 30 % stellten bereits eine angepasste Eröffnungsbilanz dar. Rein qualitative Angaben zur Auswirkung der Standards waren immerhin noch bei 8 % der Unternehmen in Europa zu finden.

Zur besseren Darstellung des Einflusses der neuen Standards plant jedoch die Mehrheit der betrachteten Versicherungsunternehmen vor oder mit dem ersten Zwischenbericht angepasste Vergleichszahlen zu veröffentlichen.

Auswirkung auf das Eigenkapital

Die vorhandenen quantitativen Angaben zeigen ein unterschiedliches Bild in Bezug auf die Auswirkungen auf das Eigenkapital zum Zeitpunkt der neuen Eröffnungsbilanz, wobei für 18 aus 44 Unternehmen kein wesentlicher Effekt auf das Eigenkapital erwartet wird (+/- 5 %).

Neben den unterschiedlichen Geschäftsmodellen der betrachteten Versicherungsunternehmen und der unter IFRS 4 noch erlaubten Vielfalt in den bisherigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind die unterschiedlichen Auswirkungen nicht zuletzt auch wesentlich auf Abweichungen in den Berechnungsmethoden und verwendeten Konfidenzniveaus für das Risk Adjustment unter IFRS 17 zurückzuführen.

Wahlrechte und verwendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Während für die Wahl der Transition-Methode(n) eine breite Vielfalt in der Praxis vorherrscht, zeigt sich in vielen Bereichen auch eine starke Konvergenz der berichtenden Unternehmen:

  • Ein Großteil des Non-life Portfolios (> 90 %) wird von den berichtenden Unternehmen nach dem Premium Allocation Approach bilanziert
  • 74 % der Unternehmen verwenden die bottom-up approach für die Festlegung der Zinskurve, wobei in Europa eine starke Tendenz zur Verwendung der EIOPA-Zinskurve erkennbar ist
  • Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen beansprucht die Möglichkeit, IFRS 9 gemeinsam mit IFRS 17 erstmals im Jahr 2023 einzuführen. 29 der 32 Unternehmen, die dazu Angaben gemacht haben, entschieden sich für den Classification Overlay Approach. Die OCI-Option findet besonders in Zentraleuropa großen Anklang.

KPIs

In der Vergangenheit veröffentlichte KPIs wurden weitgehend beibehalten, wobei mit der CSM wie erwartet ein neuer bedeutender KPI den Einzug in den Life- und Health-Bereich nimmt.

 

Die Analyse im Detail finden Sie hier: 2022 insurers‘ reporting on IFRS 17 and IFRS 9