Februar 2022 | Persönliche Einblicke
Christoph Fida steht Organisationen bei komplexen immobilienwirtschaftlichen Aufgaben – von der Strategieentwicklung bis zur Projektumsetzung – zur Seite. Seit Herbst 2021 ist er KPMG Partner im Bereich Advisory.
Christoph, wie würdest du dein Aufgabengebiet einem Volksschulkind erklären?
Ich habe erst vor einiger Zeit meinen Sohn gefragt, was der Papi den ganzen Tag macht. Die Antwort war recht eindeutig: „Telefonieren und am Computer sitzen“. Ich würde es noch ein bisschen näher ausführen für alle, die schon mit der Volksschule fertig sind: Mein Team und ich helfen Kunden dabei, Immobilien (Häuser oder Büros) zu (ver)kaufen, zu bewerten und sind mit dabei, wenn große Immobilienprojekte geplant und umgesetzt werden.
Gemeinsam mit deinem Team begleitest du Unternehmen bei komplexen immobilienwirtschaftlichen Themen. Wie kann man sich eure Tätigkeit konkret vorstellen?
Es gibt Tätigkeiten, die wir immer wieder machen wie zB Immobilienbewertungen und -transaktionen. Wir ermitteln auch, wie Immobilienprojekte bestmöglich umgesetzt werden können zB anhand von Machbarkeitsstudien. Im Rahmen unseres Joballtags ist viel Kommunikation mit Kundinnen und Kunden nötig. In vielen Fällen kommen sie mit Problemstellungen auf uns zu und es gilt Lösungen zu erarbeiten.
Keine Arbeitswoche ist wie die andere. Wir haben ganz unterschiedliche Themenstellungen und deshalb ist unser Team sehr breit aufgestellt mit technischem, (steuer-)rechtlichem oder betriebswirtschaftlichem Background. In der Immobilienwelt brauchen wir ein breites Wissen, aber auch Spezialwissen – jedes Teammitglied hat seine Stärken in einem ganz bestimmten Bereich. Wir sind Generalisten mit Spezialwissen.
Du hast 2008 deine Karriere bei KPMG im Bereich Deal Advisory gestartet. Ab 2010 warst du für mehrere Jahre selbstständig. Was waren die Gründe für deinen beruflichen Wechsel und welche Erfahrungen konntest du dabei sammeln?
Ich hatte damals großes Interesse an der Immobilienwirtschaft und den Möglichkeiten einer selbstständigen Tätigkeit. Die wohl wichtigste Erfahrung war für mich, die Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu übernehmen.
Christoph gemeinsam mit seinem Team (© Klaus Vyhnalek)
Seit 2013 bist du wieder zurück. Was waren die Beweggründe für die Rückkehr?
Im Zuge meiner selbstständigen Tätigkeit hat mir der fachliche und persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Spezialgebiete gefehlt. Als kleiner Anbieter konnte ich zudem keine großen und bereichsübergreifenden Projekte übernehmen.
KPMG ist als Dienstleister sehr breit aufgestellt und mein Team und ich arbeiten intern mit allen anderen Bereichen zusammen. Mein damaliger Vorgesetzter hat mir immer sehr viel Vertrauen entgegengebracht und mich bei KPMG gefördert. So bin ich im Guten gegangen und sehr gerne wieder zurückgekehrt nach drei Jahren Selbstständigkeit.
Welche Ziele hast du dir gemeinsam mit deinem Team gesetzt?
Mit ist es wichtig, dass wir Spaß an den gemeinsamen Projekten haben. Außerdem wollen wir junge Menschen – zukünftige Kolleginnen und Kollegen – für unsere spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit begeistern.
Welche Trends beschäftigten euch aktuell am meisten und wie gelingt es euch auf dem Laufenden zu bleiben?
Die Themen ESG und Digitalisierung haben natürlich einen wesentlichen Einfluss auf unseren Arbeitsalltag. Wichtig ist uns da die laufende Weiterbildung. Im Bereich ESG bedeutet das, sich viel mit den regulatorischen Vorgaben auseinanderzusetzen und unsere Kundinnen und Kunden am Weg zu begleiten. Es ist für die gesamte Branche eine riesige Herausforderung. Wir bleiben an den Trends dran, indem wir sie an vorderster Front mitentwickeln.
Welche Tipps hast du für junge Menschen, die sich für euren Bereich interessieren?
Mutig sein, sich was zutrauen und auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen! Wenn man Interesse an Immobilienwirtschaft hat und sich eine Tätigkeit in einem großen Prüfungs- und Beratungsunternehmen gut vorstellen kann, sollte man sich bei uns bewerben.
Wenn du auf deine Ausbildung und deinen bisherigen Karriereweg zurückblickst, was würdest du jetzt ganz anders machen?
Es war für mich persönlich die richtige Entscheidung, KPMG zu verlassen und eine noch bessere Entscheidung, wieder zurückzukommen. Ich bin mit allen Entscheidungen sehr zufrieden, außer: Ich hätte ein Semester länger studieren und mir einfach mehr Zeit nehmen sollen.
Du bist Vater eines fünfjährigen Sohns und einer dreijährigen Tochter. Wie gelingt es dir, das Familienleben und deinen Joballtag in Balance zu halten?
Es ist wichtig, Prioritäten zu setzen. Ich bringe meine Kinder in den Kindergarten. Manchmal höre ich auch lieber früher auf zu arbeiten und mache dafür abends noch etwas fertig, wenn die Kinder im Bett sind. Und: Das Wochenende gehört voll und ganz meiner Familie.
Mit maximal 3 Worten
Mein Team: mag ich sehr
So beschreibt mein Team mich: großzügig, lustig & beständig
Das treibt mich an: Oskar & Helene (meine Kinder)
ESG: das große Thema
KPMG: mein berufliches Zuhause
