Mai 2024 | Persönliche Einblicke
Für Katrin Sturm war ökologische Verantwortung schon immer ein wichtiges Thema. Doch erst nach ihrem Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Sustainability und einem Praktikum bei KPMG fand sie ihre wahre Leidenschaft: Unternehmen zu nachhaltigem Wirtschaften beraten. In diesem Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, ihren Aufgaben bei KPMG und den Herausforderungen und Trends in der Nachhaltigkeitsbranche.
Du bist Teil unseres Sustainability-Services-Teams und begleitest Unternehmen bei ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Weshalb hast du dich für diesen Karriereweg entschieden?
Ich arbeitete ursprünglich als Kindergartenpädagogin, fühlte jedoch den Drang, mich weiterzuentwickeln. Auf der Suche nach mehr Impact und Purpose bot sich der Studiengang Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsmanagement auf der JKU (Johannes Kepler Universität) in Linz perfekt an. Meine Abschlussarbeit beschäftigte sich mit „Green Human Resource Management“ und dessen Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innenbindung. Diese Erfahrungen führten mich schließlich zu einem Praktikum bei KPMG in Linz. Nachdem ich meinen Bachelor absolviert hatte, startete ich meinen Master in Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an der IMC Fachhochschule Krems. Aktuell bin ich neben meinem Studium 20 Stunden als Associate angestellt.
Wie bist du zu KPMG gekommen und wie schaut dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe gezielt nach Stellen im Bereich Nachhaltigkeit gesucht und KPMG erwies sich als Vorreiter auf diesem Gebiet. Die Arbeit im Bereich Sustainability Services bei KPMG ist äußerst vielfältig und daher besonders spannend. Wir beschäftigen uns unter anderem mit der EU-Taxonomie, Wesentlichkeitsanalysen, der Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten, Gap-Analysen in Bezug auf Nachhaltigkeitsberichte und der Einhaltung von Sorgfaltspflichten in Lieferketten gemäß der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Ich konzentriere mich aber hauptsächlich auf Wesentlichkeitsanalysen, die Prüfung von Berichten und bin im Projektmanagementteam bei zwei großen ESG-Projekten.
Welche Herausforderungen gibt es und welche Trends erkennst du?
Derzeit besteht noch keine Verpflichtung zur Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten, jedoch wird dies ab dem nächsten Jahr für viele Unternehmen obligatorisch sein. Insbesondere jene Unternehmen mit nicht-nachhaltigen Geschäftsmodellen stehen vor großen Herausforderungen. Es ist nicht mehr ausreichend, sich ausschließlich auf Finanzkennzahlen zu konzentrieren, denn auch die ESG-Kennzahlen gewinnen an Bedeutung. Für Mitarbeiter:innen als auch für die Finanzierung werden diese Aspekte zunehmend relevant. Die Kreislaufwirtschaft wird immer wichtiger und Ratingagenturen tragen dazu bei, dass Unternehmen transparenter und vergleichbar werden.
Katrin gemeinsam mit ihren Kolleginnen Sophie (links) und Luna (rechts)
Was motiviert dich als ESG-Beraterin?
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit meinen Kolleg:innen bereiten mir besonders viel Freude. Es erfüllt mich zu sehen, wie wir aktiv Maßnahmen ergreifen. Das gibt mir auch die Gewissheit, dass unsere Arbeit einen tieferen Sinn hat. Die Vielfalt an Meinungen und Ansichten in unserem Team schätze ich sehr. Dank der unterschiedlichen Hintergründe und Perspektiven bringt jede:r von uns eine ganz persönliche Motivation mit. Es ist inspirierend, wie die unterschiedlichen Aspekte wie Umweltschutz und Diversität zusammenkommen. Wir arbeiten auch über Fach- und Abteilungsgrenzen hinweg. Die Beratungsbranche ist sehr dynamisch und es gibt noch nicht genügend Expert:innen im Nachhaltigkeitsbereich – umso spannender ist es, den Karriereweg in diese Richtung einzuschlagen.
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für dich persönlich?
Es ist für mich der bewusste Umgang mit meiner Umwelt und meinen Mitmenschen. Nachhaltigkeit erfordert einen Prozess des Umdenkens und die Rückkehr zu einer harmonischeren Verbindung mit der Natur. Mein Leitsatz lautet: „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest."
