• 1000

Dezember 2023 | Lernen im Fokus

Seit 2021 ist Victoria Edelsbacher bei KPMG in der IT-Beratung tätig. Sie unterstützt Unternehmen bei Cybersecurity-Anliegen und ist auch Teil unseres Lighthouse-Teams. In dieser Rolle erarbeitet sie gemeinsam mit Kolleg:innen innovative Lösungen – sowohl für Kund:innen als auch für interne Projekte. Im Interview erzählt sie, weshalb ein Wirtschaftsinformatikstudium für sie genau die richtige Wahl war.

  

Hattest du Bedenken, als du dich für ein technisches Studium entschieden hast? Wenn ja, welche?

Ja, ich hatte anfangs ein wenig Sorge, dass mir Vorkenntnisse in manchen Bereichen fehlen und ich damit länger brauche, um etwas zu verstehen. Ich dachte, dass ich nicht mit meinen Studienkolleg:innen mithalten kann.

Meine Familie und Freund:innen waren anfangs auch sehr überrascht, haben mich jedoch dann in meiner Entscheidung bestärkt und unterstützt.

Victoria Edelsbacher - Cybersecurity

Was war dein größter Aha-Moment im Rahmen deines Studiums?

Am Ende meines Masterstudiums hat mich besonders der Bereich Cybersecurity fasziniert. Deshalb habe ich in meiner Freizeit einen Ethical-Hacking-Kurs besucht. Als ich dann das erste Mal erfolgreich eine Reverse-Shell auf einem System eingerichtet habe und somit das System fernsteuern konnte, war für mich klar, dass ich einen Cybersecurity-Job anstreben möchte.

Du bist nun seit einigen Jahren bei KPMG im Bereich Cybersecurity tätig. Wie würdest du deinen Job beschreiben?

Ich bin in einer Vielzahl von spannenden Projekten involviert, die mir einen umfassenden Einblick in viele verschiedene Bereiche bieten. Mein Arbeitstag ist stets vielfältig und wird nie eintönig. Meine Aufgaben reichen von der Durchführung von Source Code Reviews (Whitebox Security Assessments) und Penetrationtests bis hin zu Live-Hacking-Demonstrationen für IT-Administratoren.

In diesem Jahr hatte ich zudem die Gelegenheit, an einem internationalen DevSecOps-Projekt zusammen mit Kolleg:innen von KPMG Israel zu arbeiten. In diesem Projekt haben wir eine CI/CD-Pipeline für eine Anwendung erstellt, die in der AWS-Cloud läuft. Diese Pipeline integriert Sicherheitsaspekte bereits in den Deployment-Prozess der Anwendung.

Diese Vielfalt an Projekten und Aufgaben sorgt dafür, dass meine Arbeit stets spannend und bereichernd bleibt.

Mit welchen Herausforderungen bist du konfrontiert? Und wie begegnest du diesen?

Bei unserer täglichen Zusammenarbeit mit Kund:innen gibt es manchmal Personen, die mir Aufgaben nicht so sehr zutrauen. Dadurch habe ich gelegentlich das Gefühl, mich mehr beweisen zu müssen als meine männlichen Kollegen.

Meine Tätigkeit umfasst eine Vielzahl technischer Security Assessments, daher war es anfangs notwendig, mich in eine breite Palette von Spezialgebieten einzuarbeiten. Mit der Zeit und durch die Arbeit an zahlreichen Projekten konnte ich jedoch eine solide Wissensgrundlage aufbauen. Um mein Wissen kontinuierlich zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben, nehme ich regelmäßig an verschiedenen Fortbildungskursen teil. Darüber hinaus besuche ich jährlich diverse technische Konferenzen, um die neuesten Entwicklungen und Veränderungen in den unterschiedlichen Fachgebieten zu verfolgen. Dies ermöglicht es mir, stets auf dem Laufenden zu bleiben und meine Expertise in mehreren Bereichen zu vertiefen.

Warum sollten mehr Frauen einen IT-Beruf ergreifen?

Was spricht dagegen? Es gibt keinen Grund, warum Frauen im IT-Bereich schlechter sind als Männer. Das Wichtigste ist, dass man Interesse und Begeisterung für einen Bereich hat, alles andere kann man lernen, man muss sich nur trauen. Zudem ist der IT-Sektor noch sehr männerdominiert – ich würde mich über mehr Diversität in meinem Arbeitsumfeld freuen.