März 2022 | Persönliche Einblicke

Thomas Schmutzer ist seit mehr als 20 Jahren als Berater tätig und seit 2021 KPMG Partner im Bereich Advisory. Er unterstützt Kundinnen und Kunden ua bei Transformationen, der Verbesserung der Kundenzentrierung und dem Wandel zu hybriden Arbeitswelten.

  

Thomas Schmutzer - KPMG Advisory

Thomas, du bist seit 2018 bei KPMG. Was waren deine Beweggründe für den beruflichen Wechsel?

Ich habe bereits während meines Studiums nebenbei als Berater gearbeitet. Vor meinem Wechsel zu KPMG war ich Geschäftsführer einer Boutique-Beratung und mit über zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich am Markt. Dennoch habe ich mir die Frage gestellt: Wohin geht der Weg meines Unternehmens? Es gab Gespräche mit KPMG und dort haben mich die Menschen, die Klarheit und Schnelligkeit und vor allem die zahlreichen Möglichkeiten überzeugt, wie wir Kundinnen und Kunden helfen können.

Gemeinsam mit deinem Team begleitest du Unternehmen bei Transformationsprozessen, auf ihrem Weg in die hybride Arbeitswelt oder bei der Verbesserung ihrer Kundenzentrierung. Wie kann man sich deine Tätigkeit konkret vorstellen?

Wir arbeiten Seite an Seite mit unseren Kundinnen und Kunden und entwickeln gemeinsam mit ihnen neue Richtungen. Das ist es, was mich seit mehr als 20 Jahren an meinem Job begeistert. Am meisten Spaß macht es mir, mit Menschen zu arbeiten, die Feuer und den Mut haben, etwas Neues zu gestalten. Unser Arbeitsalltag ist geprägt von vielen Gesprächen, Workshops in großen Gruppen und kritischem Hinterfragen. Es ist eine sehr vertrauensvolle Arbeit und eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Auftraggebern.

In unserem Job geht es entweder darum, völlig Neues zu gestalten oder Bestehendes zu verändern. Inspirierend finde ich Projekte, die wir länger begleiten. Wir vermitteln zwischen den verschiedenen Charakteren, Bereichen und Interessen unserer Kundinnen und Kunden und stellen ein Team zusammen, das etwas bewegt – etwas, das davor als unmöglich galt. In meinem allerersten Projekt im öffentlichen Sektor vor 20 Jahren haben wir komplett neue Wege beschritten. Die Kundin von damals habe ich viele Jahre später wieder getroffen und sie hat gesagt: „Ihr Kaffeehäferl gibt es immer noch.“ Das zeigt: Wir werden im Zuge eines Projekts zum Teil des Teams vor Ort beim Kunden.

Wie meistert ihr im Team gemeinsam stressige Situationen?

Mit Humor – in unserem Job gehört das einfach dazu. Einerseits sage ich allen in meinem Team, dass sie selbst auf ihre Balance achten müssen und ihren Hobbys nachgehen sollten. Andererseits arbeiten wir alle sehr eigenständig. Ich erkläre neuen Kolleginnen und Kollegen immer, dass wir für unsere Kundinnen und Kunden arbeiten – für Menschen, die unsere Hilfe brauchen, die sich auf uns verlassen.

Thomas Schmutzer mit seinem Team

Thomas mit seinem Team

Advisory Team

Für unsere Teamkultur ist mir wichtig, dass wir lustige Highlights miteinander teilen und rechtzeitig erkennen, wenn es zu viel wird. Jeder von uns bietet seine Hilfe an und wir unterstützen uns gegenseitig. Es gibt auch Besprechungen, wo wir mal Dampf ablassen, wo persönliche Meinungen und Empfindungen ausgesprochen werden, um anschließend gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Wir sind alle Menschen mit guten und schlechten Tagen und bringen unsere Skills und Erfahrungen, aber auch Emotionen ein. Das ist es, was ein gutes Team ausmacht.

Du bist auch als Lektor und Buchautor tätig. Inwiefern spielen Lehre und Forschung in deinem beruflichen Alltag eine Rolle?

In meinem ersten Buch mit Prof. Bartz widmeten wir uns dem Thema „New World of Work“ – das war vor mehr als zehn Jahren. Während der Pandemie, die wahrlich ein Turbo für die hybride Arbeitswelt war, folgte unser mittlerweile drittes Buch zu dem Thema. Gemeinsam gelingt es uns, Praxis und Wissenschaft zu kombinieren und Themen aufzuarbeiten. Auch meine Tätigkeit als Lektor ist für mich immer ein guter Impuls. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue wie eine Fortbildung, sowohl auf inhaltlicher als auch auf persönlicher Ebene.

Wenn du auf deine Ausbildung und deinen bisherigen Karriereweg zurückblickst, was würdest du jetzt ganz anders machen?

Ich würde sehr viel wieder genau gleich machen. Ich habe früh bei einer Boutique-Beratung angefangen und hatte dadurch die richtige Mischung aus Theorie und Hands-on-Praxis. Vollzeit neben dem Studium zu arbeiten, war sicherlich eine Herausforderung. Doch Herausforderungen tragen wesentlich zur eigenen Entwicklung bei und es war für mich persönlich auf jeden Fall eine gute Entscheidung.

Du bist Vater einer 10-jährigen Tochter. Wie gelingt es dir, das Familienleben und deinen Joballtag in Balance zu halten?

Meine Frau und ich haben uns beruflich kennengelernt, daher kennt sie meinen Alltag, bringt hohes Verständnis auf und ist damit eine extreme Stütze für mich. Auf was ich keinesfalls verzichte, ist das tägliche – manchmal kurze – gemeinsame Frühstück mit meiner Frau und meiner Tochter, um als Familie gemeinsam gut in den Tag zu starten. Am Wochenende hat dann die Zeit mit der Familie oberste Priorität.

Jedes Jahr im Sommer kommt mein Team zu uns nach Hause zum Grillen, damit mein Team nicht nur mich, sondern auch meine Familie kennt. Meine Tochter freut sich immer sehr dabei zu sein und kann sich dadurch auch besser vorstellen, wie mein Joballtag aussieht.

Welche Tipps hast du für junge Menschen, die sich für deinen Bereich interessieren?

Erfahrungen muss man selbst machen – da gibt es keine Abkürzung. Es braucht Zeit und man darf sich selbst nicht überfordern, aber es soll stets eine leichte Herausforderung bleiben.

Das Wichtigste in der Beratung ist sicherlich: Es muss dir Freude bereiten, gemeinsam mit Menschen zu arbeiten und Lösungen für schwierige Situationen zu finden. Und auch nach zwanzig Jahren kann ich sagen: Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu! 

Mit maximal 3 Worten

Mein Team: bunt & zuverlässig

Das treibt mich an: jeden Tag Neues

Digitalisierung: Grundlage & unvermeidbar

KPMG: Gemeinschaft & Stärke

Hybrides Arbeiten: Herausforderung & Wandel