Wie schätzen Top-Managerinnen die Wachstumschancen in der Polykrise ein? Welche Trends sehen sie bei der digitalen Transformation und ESG? Auf welchen persönlichen Führungsstil kommt es aktuell an – und wie steht es um die Gleichstellung der Geschlechter sowie eigene Karrierechancen?
Diese und viele weitere Fragen haben wir im Global Female Leaders Outlook 2023 weiblichen Führungskräften gestellt. Wir halten es für essenziell, ihre Blickwinkel, Erfahrungen und Prognosen in Zeiten tiefgreifender makroökonomischer sowie geopolitischer Umbrüche separat zu beleuchten und ihren wertvollen Beitrag zur Steigerung der Unternehmensresilienz darzustellen. Die Teilnehmerinnen gestalten die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft. Sie zeigen Zuversicht und geben überraschende neue Impulse, wie die bemerkenswerten Ergebnisse der Studie zeigen.
Hier finden Sie einen ersten Einblick in Kernerkenntnisse der Publikation.
Angelika Huber-Straßer
Regionalvorständin Süd
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Was deutsche Top-Managerinnen besonders macht
Beachtliche Unterschiede zwischen deutschen und internationalen Top-Managerinnen: Mehr als 800 Top-Managerinnen aus Deutschland und der ganzen Welt haben wir für den Global Female Leaders Outlook 2023 zu Karriere, Gender-Aspekten und Wirtschaftstrends befragt.
Studie herunterladen
Video: Wie stellen sich weibliche Führungskräfte den Herausforderungen unserer Zeit?
Mit dem Global Female Leaders Outlook 2023 setzen wir unsere Studienreihe fort, in der wir Perspektiven weiblicher Führungskräfte ermitteln. Es ist unsere vierte Auflage. Seit 2018 haben an unseren Befragungen 4.195 Frauen aus mehr als 55 Ländern teilgenommen. 2023 waren es 839 Top-Managerinnen aus mehr als 55 Ländern, darunter die USA, Deutschland und Brasilien mit der höchsten Zahl an Befragten. Insgesamt 73 Fragen wurden den Teilnehmerinnen gestellt.
Podcast
Tina Müller, CEO von Weleda, und Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd bei KPMG, sprechen im Podcast über Führung und Strategie in Zeiten von Polykrisen, ESG und den eigenen Karriereweg.
Die Themen des Global Female Leaders Outlook
Profile weiblicher Top-Managerinnen
Wer sind unsere Global Female Leaders?
Mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten die meisten der befragten Top-Managerinnen. Sie bevorzugen das hybride Arbeitsmodell.
Fast alle Teilnehmerinnen tragen zusätzlich große Verantwortung für den Haushalt. In jedem dritten Haushalt gibt es keine externen Hilfen.
Die Mehrheit der Teilnehmerinnen musste schon mindestens einmal das Unternehmen wechseln, um den nächsten Karriereschritt zu gehen.
Ökonomischer Ausblick und Strategie
Wie relevant ist Resilienz in Polykrisen?
Neue wirtschaftliche Risikofaktoren wie Inflation und Rezession werden relevanter, doch die Wachstumsaussichten sind wieder positiver.
Investitionen in die Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden gewinnen gegenüber Investitionen in neue Technologie zunehmend an Bedeutung.
Die Zahl der Beschäftigten soll in Unternehmen trotz technologiegetriebener Effizienzsteigerungen wachsen.
Digitalisierung und Technologie
Was ist bei der digitalen Transformation jetzt besonders wichtig?
„First Mover“ zu sein, ist bei der digitalen Transformation weniger wichtig als zuvor. Schnellere Entscheidungsfindungen bei Investitionen sind dagegen unerlässlich.
Digitalisierung steht im Fokus – Initiativen sollen unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung nicht pausiert werden.
Cyberkriminalität nimmt zu – das Sicherheitsgefühl der befragten Teilnehmerinnen aber ebenso. Die Mehrheit hält ihr Unternehmen für gut gerüstet.
ESG
Was treibt und was bremst den nachhaltigen Wandel?
Die Stakeholder-Nachfrage nach ESG-Reporting sowie -Transparenz nimmt zu, besonders bei Großunternehmen. ESG wird in Strategien verankert.
ESG wird von den Befragten mehr und mehr als positiver Faktor für die Unternehmensperformance bewertet.
Die meiste Aufmerksamkeit bekommt aktuell das „E“, der ökologische Aspekt, gefolgt von „Social“ und „Governance“.
Diversität und Inklusion der Geschlechter
Gender Equality: Wann kommt die echte Gleichberechtigung?
Der Trend in der jüngeren Vergangenheit war positiv – und es werden weitere Fortschritte bei der Gleichberechtigung erwartet. Aufstiegschancen für Frauen im eigenen Unternehmen steigen.
Drei von vier Befragten gehen von Gender Equality in 15 Jahren aus. Diversität gilt als besonders wichtiger Erfolgsfaktor für Wachstum.
Trotzdem sind im Ist viele Befragte weiterhin mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert.
Leadership in der Polykrise
Was bedeutet es, in Polykrisen die Führung zu übernehmen?
Die Folgen der Polykrise sind vielschichtig: Die Mehrheit sieht positive Aspekte, gleichzeitig nimmt die Komplexität der Aufgaben deutlich zu.
Strategisches Denken und Führen sowie Flexibilität und Agilität werden die wichtigsten Kriterien für beruflichen Erfolg.
Die Belastung steigt – Burnout-Symptome auf Führungs- und Mitarbeitendenebene nehmen in Zeiten der Polykrise zu.
Branchenauswertung
Von Nachhaltigkeitsaspekten über die Gefahr durch Cyberattacken bis zur Inklusion: In den Ergebnissen des Global Female Leaders Outlook 2023 lassen sich diverse sektorenspezifische Besonderheiten feststellen. Unsere Branchenexpertinnen und -experten analysieren den detaillierten Befund und ordnen die Zahlen, Daten und Grafiken aus der Befragung der Top-Managerinnen ein.
Executive Summary
Key Insights
87 Prozent halten Anpassungsfähigkeit für den wichtigsten Erfolgsfaktor für die Resilienzsteigerung von Unternehmen.
Mit 55 Prozent halten die meisten das strategische Denken für besonders ausschlaggebend für eigenen beruflichen Erfolg.
77 Prozent gehen von einer Gleichstellung der Geschlechter schon in 15 Jahren aus – oder früher.
Den außergewöhnlichen Herausforderungen der Polykrise gewinnen 72 Prozent Positives ab.
80 Prozent haben schon mindestens einmal das Unternehmen gewechselt, um den nächsten Karriereschritt zu machen.
51 Prozent sagen, dass in ihrem Unternehmen immer noch der „Old Boys Club“ existiert, ein Männernetzwerk.
- 74 Prozent sagen, dass künftig Bindung und Weiterbildung von Mitarbeitenden Priorität hat.
59 Prozent planen, im Bereich Digitalisierung und Technologie nicht als „First Mover“ oder „Fast Follower“ zu agieren.
Die Komplexität der Aufgaben hat in der Polykrise zugenommen, berichten 90 Prozent.
84 Prozent erwarten in den kommenden drei Jahren Wachstum für ihr Unternehmen.
Mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten 56 Prozent der Top-Managerinnen – das ist eine deutliche Mehrheit.
Bei nur 4 Prozent trägt ein Partner oder eine Partnerin die Hauptverantwortung für den Haushalt.
Infografik
Hier können Sie die relevantesten Erkenntnisse des Global Female Leaders Outlook 2023 als Infografik herunterladen.