Technologische, regulatorische und geopolitische Umbrüche prägen das volatile Marktumfeld. Der Wandel ist folgenreich für Chief Risk Officers (CRO) im Finanzsektor. Wie sieht die aktuelle Lage der CRO-Funktion in den Unternehmen aus – und welche Änderungen kommen? In unserer englischsprachigen Publikation basierend auf der Risk & Compliance CRO Benchmark Study 2024 analysieren wir den Status quo und wichtige Handlungsfelder der CRO-Funktion. Wir zeigen Praxis-Trends auf und ermitteln Fokusbereiche, die für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Risikomanagements in Zeiten diverser Transformationsprozesse relevant sind.
CRO-Funktion: Mitarbeiterkapazitäten, Personalkosten und KI-Einsatz
Das Management von Kreditrisiken bindet viele Mitarbeiterkapazitäten. In den analysierten Finanzinstituten hat der Bereich Credit Risk die meisten sogenannten Vollzeitäquivalente (Full-time Equivalents, FTEs). Für die CRO-Funktion werden Fachkräfte mit Spezialwissen und dementsprechend hohen Gehältern benötigt, die kontinuierlich weiterqualifiziert werden sollten. Das macht sich bei den Personalkosten bemerkbar, die bei einem Großteil der Banken 2023 höher waren als im Jahr zuvor. Weitere Erhöhungen wurden erwartet. Der Aufwärtstrend ist besonders ausgeprägt bei größeren Instituten, die komplexe Risikolandschaften und strengere Compliance-Anforderungen bewältigen.
Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz können bestimmte Aufgaben im Kreditrisikomanagement automatisiert werden. Daher wird erwartet, dass sich das Verhältnis von Management- zu Nichtmanagementpositionen von 1:11 auf mindestens 1:9 verändern wird. Andererseits werden neue Mitarbeitende für anspruchsvolle Aufgaben benötigt. Für das Management nicht finanzieller Risiken und im Bereich Cybersecurity haben Banken zusätzliche Mitarbeitende eingestellt.
Dr. Arvind Sarin
Partner, Financial Services
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Patrick Lausberg
Senior Manager, Financial Services
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft