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Die wirtschaftspolitische Agenda von US-Präsident Donald Trump wird erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten von Unternehmen im deutsch-amerikanischen Wirtschaftskorridor und darüber hinaus haben. In aktuellen Studien und detaillierten Analysen beleuchten wir, welche Konsequenzen ein veränderter Kurs in Washington haben könnte – und wie Unternehmen reagieren sollten.


Trump 2.0 – Worauf sich die deutsche Wirtschaft jetzt einstellen sollte

Was plant Donald Trump – und wie sollten deutsche Unternehmen reagieren? Hintergründe, Einordnungen, Branchen im Fokus sowie Strategie- und Handlungsempfehlungen kompakt.


  • US-Zusatzzölle
    • Zoll-Simulationen
    • Entfallende Zollrückvergütungen
    • Zölle bei Vorerwerbergeschäften
    • Produktspezifische Zollaussetzungen
    • „Local content“-Vorschriften
    • „Completely Knocked down“-Gestaltungen
  • Lieferketten
    • Incoterm-Relevanz
    • Lagerbestandsaufbau in den USA
    • Konsignationsläger in den USA
    • Lieferketten-Umbau/“Local sourcing“ in den USA
    • Steuerung operativer Prozesse
    • Produktionsstätten in den USA 
  • Verrechnungspreise
    • Relevanz Lieferkettenanpassungen auf Verrechnungspreismodelle
    • Zollwertreduktionen
    • Exit-Taxation
    • Technische Herausforderungen
  • Steuergesetzänderungen in den USA:
    • Bindungswirkung der „executive orders/actions“
    • „Budget reconciliation process“ in USA /Timeline für Gesetzesänderungen 
    • „Trump´s big beautiful tax bill“
    • „Tax cliff“ 
    •  Erwartete Steuererhöhungen bei ausländischen Unternehmen
  • Digitale Strategien im transatlantischen Korridor
    • Ende des “EU-US Data Privacy Agreements”? 
    • Cloud-Strategien
    • Digitale Resilienz 
    • Redundanzen
    • Nutzung US-AI-Tools (ChatGPT, …) und US-ERP-Solutions in Europa
  • Strafzölle vs. Ausgleichszölle
  • Verlagerung von Lieferketten und Produktionsstätten
  • Lageraufbau in den USA
  • Gesetzl. Umsetzung von Zusatzzöllen, betroffene Produkte und Länder
  • De-Minimis-Regel
  • Mehrwertsteuern als Handelshemmniss
  • Ausblick auf Steuergesetzänderungen in USA
  • Verschuldungssituation USA 
  • Tax cliff
  • Ausstieg aus globaler Mindestbesteuerung
  • neue Quellensteuerabzugsbesteuerung in USA
  • Abweichende AI- und ESG-Regeln in USA und Europa
  • Zukünftige Nutzung US-amerik. AI-Modelle in Europa
  • Relevanz CSRD für US-Gruppen in Deutschland
  • Positionierung zu Diversity-, Inclusion- und Equity-Programmen in den USA 

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Auswirkungen von Donald Trumps Wirtschaftsplänen auf deutsche Unternehmen

Donald Trump hat im Januar 2025 seine zweite Amtszeit als US-Präsident begonnen. Sein Credo bleibt „America first“. Das bedeutet, dass die Agenda im Weißen Haus von den Themen dominiert wird, die nach Ansicht von Trump elementar für die nationalen Interessen sind. Die anvisierte wirtschaftspolitische Neuausrichtung in Washington kann für deutsche Unternehmen besonders folgenreich sein. Womit ist zu rechnen? Und wie sollten Unternehmen ihre Strategie anpassen, um weiterhin erfolgreich auf dem US-Markt agieren zu können? Wir zeigen die wichtigsten Details auf, kompakt und präzise.

Donald Trump will den Standort USA stärken, indem er Unternehmenssteuern senkt und den nationalen beziehungsweise regionalen Markt für importierte Waren aus dem Ausland unattraktiver macht. Drastische protektionistische Maßnahmen auf Kosten langjähriger Handelspartner wie Deutschland sind wahrscheinlich. Außerdem plant Trump, diverse Sektoren, darunter den Energie- und Finanzsektor, zu deregulieren und ESG-Verpflichtungen auszusetzen.

Die USA verzeichneten 2023 16,9 Milliarden US-Dollar an Eigenkapitalzuflüssen (ohne Reinvestitionen von Gewinnen) aus Deutschland. Im Jahr zuvor waren es lediglich 4,5 Milliarden US-Dollar. Ausschlaggebend für den Anstieg war der Inflation Reduction Act (IRA), ein Maßnahmenpaket der Biden-Administration zur Förderung klimafreundlicher Technologien. Deutsche Unternehmen waren für ihr USA-Geschäft bis zuletzt sehr zuversichtlich. In welcher Form der IRA unter Trump Bestand hat, ist äußerst fraglich.

Die angekündigten Unterstützungsmaßnahmen für die amerikanische Wirtschaft werten den Standort auf. Der Spitzensteuersatz für Unternehmen wurde in Trumps erster Amtszeit bereits von 35 auf 21 Prozent gesenkt. Nun stellte er Unternehmen, die in den USA produzieren, eine weitere Senkung auf 15 Prozent in Aussicht, während Importe massiv verteuert werden. Gleichzeitig könnte eine rigidere Migrationspolitik – ebenfalls angekündigt – den Fachkräftemangel verstärken. 

Änderungen oder gar eine Aussetzung des IRA würden die nachhaltige Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft verlangsamen: Förderungen für erneuerbaren Energien fallen weg, „grüne“ Projekte könnten nicht mehr steuerlich begünstigt werden. Erdöl- und Erdgasprojekte werden unterdessen lukrativer. Zu erwarten ist außerdem, dass Technologieinvestitionen erheblich ansteigen, da etliche staatliche Einschränkungen wahrscheinlich wegfallen werden. 

Donald Trump plant nicht zuletzt wegen des konstant hohen US-Handelsbilanzdefizits mit der EU die flächendeckende Einführung von Importzöllen in Höhe von 10 bis 20 Prozent. Sollte die EU auf die neuen finanziellen Hürden mit Vergeltungszöllen auf US-Importe antworten, würde Trump eigenen Aussagen zufolge sofort nachlegen: Sogar Zölle in Höhe von mehr als 100 Prozent seien denkbar. Das könnte einen eskalierenden Wettlauf von Handelsbeschränkungen auslösen, der auch dem Standort USA schaden wird. 

Neue US-Zölle könnten laut Analysteneinschätzungen zu einem Wirtschaftsrückgang von 1 bis rund 1,5 Prozent in Deutschland führen. Eine Rezession wäre dann unausweichlich. Möglich ist zudem, dass US-Unternehmen geplante Investitionen in Deutschland zurückstellen oder ganz unterlassen, da sich die Rahmenbedingungen auf dem Heimatmarkt verbessern. Deutschland ist für US-Investitionen in eher traditionellen Industrien aktuell bereits kein priorisierter Standort mehr und die Relevanz könnte noch einmal sinken. Anders ist dies aber hinsichtlich neuer Geschäftsfelder, die in Anbetracht der großen Transformationen in Deutschland entstehen. Hier fanden zuletzt gerade aus den USA Milliarden-Euro-schwere Greenfield-Investitionen in Data Center, Microchip-Fabriken und hochmoderne Produktionsstätten für pharmazeutische Produkte statt.

Es ist jetzt essenziell, exportlastige US-Geschäftsstrategien zu überprüfen. Geschäftsmodelle, die beispielsweise ausschließlich auf dem Warenexport in die USA basieren, könnten künftig die Wettbewerbsfähigkeit massiv einschränken. Um den Zugang zum US-Markt zu kompetitiven Preisen zu sichern, kann der Aufbau von Produktionskapazitäten vor Ort erforderlich werden. Die Wertschöpfungskette sollte weiter regionalisiert werden – aber auch Desinvestitionen könnten sinnvoll werden. 

China ist besonders im Visier von Trump. Er unterstellt der wachsenden Großmacht unfaire Wirtschaftspolitik auf Kosten der USA. Es ist nicht auszuschließen, dass Trump das Aufrechterhalten derzeitiger Handelsverflechtungen zwischen den USA und Europa an die EU-Gefolgschaft im Engagement gegen chinesische Produktions- und Exportstärke koppelt. China ist für deutsche Unternehmen wiederum von ebenso großer Bedeutung wie die USA und ein Verzicht auf einen der beiden Märkte keine Option.

Donald Trump hat die Mittel, um auch weitreichende Maßnahmen umzusetzen, denn sowohl das US-Repräsentantenhaus als auch der US-Senat sind jetzt unter republikanischer Führung. Zudem ist er jetzt besser vorbereitet als bei seiner erstmaligen Wahl. Es ist deswegen denkbar, dass schnell strukturelle, tiefgreifende Veränderungen vorgenommen werden, die nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit auch nur mit großen Mühen rückabgewickelt werden können. Das von einer protektionistischen Weltanschauung geprägte Umlenken weltweiter über Jahrzehnte gewachsener Handelsströme hätte besonders für die exportorientierte deutsche Wirtschaft schwerwiegende langfristige Konsequenzen.

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