Am 11. März 2024 veröffentlichte das US-Finanzministerium das sogenannte "Green Book" (General Explanation of the Administration's Fiscal Year 2025 Revenue Proposals). Es enthält unter anderem Vorschläge zur Einkommensteuer, die sich auf globale Mobilitätsprogramme und US-Investoren auswirken können.
Relevanz der Vorschläge
Der Entwurf zeigt die steuerlichen Prioritäten der Regierung auf und liefert wertvolle technische Details, die den Gesetzgebern als Rahmen für die Ausarbeitung künftiger Gesetzesvorschläge dienen können. Die Mehrheit der möglichen Maßnahmen zur Einnahmengenerierung der Regierung ist bereits bekannt, da sie in früheren Budgets bereits enthalten waren. Die Regierung stellt jedoch einige neue Vorschläge vor.
Vorschläge für Steuererhöhungen
Dazu gehören unter anderem Pläne, die Unternehmensbesteuerung zu erhöhen und zu reformieren. Außerdem sollen Steuern von Privatpersonen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 400.000 US-Dollar angehoben werden. Sollten die Vorschläge des Green Books vom Kongress angenommen und in Kraft gesetzt werden, hätten sie erhebliche Auswirkungen auf globale Mobilitätsprogramme, international Entsandte und US-Investoren.
Das „Green Book“ ermöglicht einen steuerlichen Blick in die Zukunft, denn die Vorschläge werden sehr wahrscheinlich als Grundlage für die kommende Steueragenda dienen - unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahlen.
Vorschläge zur Einkommenssteuer
Anhebung des Spitzeneinkommensteuersatzes von 37 Prozent zurück auf den vorherigen Satz von 39,6 Prozent für steuerpflichtiges Einkommen über 450.000 US-Dollar für verheiratete Personen, die eine gemeinsame Steuererklärung einreichen, 400.000 US-Dollar für unverheiratete Personen, 425.000 US-Dollar für Haushaltsvorstände („Head of Household“) und 225.000 US-Dollar für verheiratete Personen, die getrennte Steuererklärungen einreichen. Diese Schwellenwerte würden nach 2024 an die Inflation gekoppelt.
Gemäß Internal Revenue Code (IRC) 1411 wird bei bestimmten Personen, Nachlässen oder Trusts eine Steuer auf Nettokapitalerträge (NIIT) erhoben. Im Allgemeinen beträgt die Steuer für natürliche Personen 3,8 % des niedrigeren Betrags des Nettokapitalertrags oder des Überschusses des bereinigten Bruttoeinkommens (AGI).
Der Vorschlag sieht vor den NIIT-Steuersatz für Steuerzahler mit einem Einkommen von mehr als 400.000 US-Dollar um 1,2 Prozentpunkte zu erhöhen und den NIIT-Grenzsatz für Kapitalerträge über den Schwellenwert auf 5 % erhöhen. Dieser Schwellenwert würde an die Inflation gekoppelt.
Aus internationaler steuerlicher Sicht stellt die Net Investment Income Tax (NIIT) erhebliche Herausforderungen dar. Dies liegt daran, dass die NIIT nicht der Definition einer Steuer entspricht, wie sie in den meisten Doppelbesteuerungsabkommen definiert ist. Folglich können ausländische Steuern nicht auf die NIIT angerechnet werden. Die Umsetzung dieses Vorschlags würde daher die Doppelbesteuerung ausländischer Kapitalerträge für US-Steuerzahler erhöhen.
Besteuerung der langfristigen Kapitalgewinne und qualifizierenden Dividenden zum individuellen Einkommenssteuersatz mit einem zu versteuernden Einkommen von mehr als 1.000.000 US-Dollar, jedoch nur in dem Umfang, in dem das Einkommen des Steuerzahlers 1.000.000 US-Dollar übersteigt. Für Verheiratete gilt ein Schwellenwert von 500.000 US-Dollar für Verheiratete pro Ehepartner, indexiert für die Inflation nach 2024. Betroffen wären realisierte Gewinne sowie Dividenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens des Gesetzes gezahlt werden.
Nach geltendem Recht unterliegen langfristige Kapitalgewinne und qualifizierende Dividenden der Einkommensteuer in Höhe von 0 %, 15 % und 20 %, wobei der anwendbare Steuersatz auf dem zu versteuernden Einkommen und dem Veranlagungsstatus eines Steuerpflichtigen basiert. Darüber hinaus wird für alleinstehende Steuerzahler mit einem modifiziert bereinigten Bruttoeinkommen von mehr als 200.000 USD (250.000 USD für verheiratete Steuerzahler, die zusammenveranlagen) eine zusätzliche NIIT von 3,8 % auf ihre langfristigen Kapitalgewinne und qualifizierenden Dividenden erhoben, was effektiv zu einem aktuellen Höchststeuersatz von 23,8 % führt.
Der Vorschlag der Regierung würde den Steuersatz für langfristige Kapitalgewinne und qualifizierende Dividenden für Steuerzahler mit hohem Einkommen erhöhen, indem diese Einkünfte für Steuerzahler mit einem Adjusted Gross Income (AGI) von mehr als 1.000.000 US-Dollar (bzw. 500.000 US-Dollar für verheiratete Steuerzahler, die getrenntveranlagt werden) zu üblichen Einkommenssteuersätzen besteuert werden. Dies gilt jedoch nur in dem Umfang, in dem das zu versteuernde Einkommen des Steuerzahlers diesen Schwellenwert überschreitet.
Der Vorschlag sieht die Einführung einer Mindeststeuer in Höhe von 25 Prozent auf das Gesamteinkommen (einschließlich nicht realisierter Kapitalgewinne) für alle Steuerzahler mit einem Reinvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor.
Behandlung der Carried Interest als gewöhnliches Einkommen für Investoren mit steuerpflichtigem Einkommen (aus allen Einkunftsquellen) von mehr als 400.000 USD.
Die Haushaltsvorschläge der Regierung beinhalten eine Maßnahme zur Besteuerung von Carried Interests in Investmentgesellschaften als ordentliches Einkommen, das der Besteuerung als Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit für Partner unterliegt, deren steuerpflichtiges Einkommen (aus allen Quellen) 400.000 US-Dollar übersteigt. Der Vorschlag scheint im Wesentlichen den Vorschlägen zu ähneln, die in mehreren Haushaltsvorschlägen der Obama-Regierung enthalten waren. Der Vorschlag würde den derzeitigen IRC 1061 für alle Steuerzahler aufheben, deren steuerpflichtiges Einkommen 400.000 US-Dollar übersteigt. Diese Formulierung ist zwar nicht explizit, deutet aber darauf hin, dass der derzeitige IRC 1061 weiterhin für Steuerzahler gelten würde, deren Einkommen 400.000 US-Dollar nicht übersteigt.
- Anwendung der Wash-Sale-Regeln auf digitale Vermögenswerte
- Bereitstellung von Informationsmeldungen durch bestimmte Finanzinstitute und Broker für digitale Vermögenswerte zum Zwecke des Informationsaustauschs
- Erfordernis der Meldung ausländischer Konten mit digitalen Vermögenswerten für bestimmte Steuerzahler
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Britta Rücker
Director, Global Mobility Services, Tax
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hootan Hadavandkhani
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