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Verlage geraten in Zeiten der digitalen Transformation weltweit zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Technisch versierte Angreifer stehlen Daten, legen Server lahm, sperren Administratoren aus, fordern Lösegeld, kapern bekannte Websites und veröffentlichen Fake News  - die Zahl derartiger Schlagzeilen steigt. Der Schaden durch die perfiden Attacken, zunehmend automatisiert mithilfe von Bots ausgeführt, ist immens. Für Verlagshäuser gilt: Ohne zeitgemäße Cybersecurity und damit einhergehend ganzheitliches Risikomanagement ist das Geschäftsmodell gefährdet. 

Vielen Branchenvertreterinnen und -vertretern in Deutschland ist das klar. Das belegte jüngst bereits unsere Umfrage zur Studie „Verlagstrends 2023“. 75 Prozent der Teilnehmenden bezeichneten die Bedrohung der Unternehmenssicherheit als „Megatrend“. Das Thema steht also ganz oben auf der Agenda. Doch was heißt das genau? 

In unserer Sonderstudie „Verlagstrends Special“ rücken wir die Cybersicherheit in Verlagshäusern explizit in den Fokus. Wir haben untersucht, wie die Unternehmen ihre digitale Infrastruktur schützen und die Wirksamkeit der Maßnahmen überwachen. Die Ergebnisse einer Umfrage unter 118 Verlagen aus Deutschland sind bemerkenswert.

Kernerkenntnisse im Überblick

  • Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich Verlagsverantwortliche der Gefahrenlage bewusst sind. Cybersicherheit hat für die Mehrheit eine sehr hohe Priorität. Vor allem große Presseverlage sehen sich erhöhten Risiken ausgesetzt.
  • Die Hälfte der Befragten berichtet von mindestens einem Cyberangriff in den vergangenen zwölf Monaten  - und bei fast 40 Prozent der Angegriffenen war mindestens eine der Attacken auch erfolgreich.
  • Die meisten Verlage sehen sich bei den drei angegebenen Sicherheitskategorien Prevention, Detection und Response gut aufgestellt. Cyberkriminelle haben aber häufig einen Technologie- und Know-how-Vorsprung.
  • Die Auswirkungen erfolgreicher Cyberangriffe sind gravierend: In 50 Prozent der betroffenen Verlage gab es eine spürbare Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit. Datenverluste, finanzielle Einbußen und Imageschäden sind die häufigsten Folgen.
  • 28 Prozent der befragten Verlage haben ein ausführliches Sicherheitskonzept, weitere 47 Prozent ein allgemeines Sicherheitskonzept. 56 Prozent verfügen außerdem über ein Monitoringsystem, das rund um die Uhr aktiv ist.
  • Die meisten Verlage setzen bei Sicherheitschecks von Schutzmaßnahmen auf Partnerschaften und externe Hilfe. Aber nur wenige Verlage führen GAP-Audits durch. Die Messung des Security-Status anhand von KPIs ist ebenfalls selten.