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Vom 15. bis 17. Juni 2021 fand der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit statt. Die Fortschritte in der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie in Deutschland ermöglichten, dass der Kongress mit Entscheider:innen aus dem Gesundheitsweisen als Hybridformat vor Ort und digital stattfinden konnte. Als Partner der Veranstaltung war KPMG dieses Mal digital vertreten und widmete sich in zwei spannenden Veranstaltungen der Zukunft des Gesundheitswesens.

Ein Fahrplan für Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen der Zukunft

Beim einstündigen KPMG-Satellitensymposium mit dem Titel „Captain Future – Welche Galaxien steuern wir an?“ wurde am ersten Tag der Veranstaltung darüber diskutiert, wie durch Innovationen in Bereichen wie Automatisierung, Daten und Telemedizin bis zum Jahr 2040 neue Wege in der Patientenzentrierung eingeschlagen werden können.

Als Diskussionsgrundlage dienten drei Thesen, die Dr. Anna van Poucke (Global Head of Healthcare, KPMG), Axel Bindewalt (Sector Head of Healthcare Deutschland, KPMG) und Dr. Rebecca Schmidt (Managerin Consulting, KPMG) im Videoformat aufstellten. 

These 1: Patientenzentrierung 2040

Patientenzentrierung im Jahr 2040 bedeute, dass eine individuelle Versorgung zu besseren Patientenerlebnissen führe, den Wettbewerb fördere und weniger Komplikationen verursachen könne. Auf dem Weg dorthin sollten Organisationen im Gesundheitswesen u.a. die digitale Leistungserbringung und den Aufbau von Beziehungen als strategische Handlungsfelder in Betracht ziehen. 

These 2: Daten 2040

Um das Gesundheitswesen der Zukunft wirtschaftlich und medizinisch zu gestalten, sei insbesondere der Einsatz datengestützter KI-Tools bedeutend, hielt Axel Bindewalt in seiner These fest. Mithilfe frequenterer und in Echtzeit verfügbarer Daten, könne so bis 2040 die Zahlungsbereitschaft auf Seiten der Patient:innen für umfänglichere Gesundheitsinformationen wachsen und eine deutliche Reduktion von Behandlungsfehlern erreicht werden. 

These 3: Telemedizin 2040

Beim Thema Telemedizin 2040 prognostizierte die Ausgangsthese den Diskutanten vor allem, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis durch Telehealth beeinflusst werden könnte, denn eine digitalmedizinische Betreuung werde zunehmend wichtiger. Auch dem Fachkräftemangel könne durch Automatisierung im Gesundheitswesen entgegengewirkt werden und durch den Einsatz intelligenter Maschinen im Bereich Robotics würden komplexere Eingriffe ermöglicht. 

In den anschließenden Diskussionsrunden tauschten sich die drei externen Expert:innen aus der Gesundheitswirtschaft Ilka Dekan, Gründerin der Inno3 GmbH, Dr. Tobias Gantner, Gründer und Geschäftsführer der HealthCare Futurists GmbH und IEM-CEO Thomas Korth mit Harald Maas, Partner Healthcare bei KPMG, mit Moderator Dr. Gerd Wirtz über die geäußerten Meinungen aus. Darüber hinaus diskutierte das Panel, welches Potenzial in neuen Zukunftstechnologien für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung steckt. Die innovativen Ideen und der Unternehmergeist der Debattierenden zeichneten dabei klare Fahrpläne zu den Galaxien des Gesundheitswesens im Jahr 2040 vor. 

Krankenhausinformationssystem (KIS) war gestern: Plattformen gehört die Zukunft

Torsten Müller, Partner Healthcare, KPMG, erklärte als Speaker bei der Session „KIS war gestern: Plattformen gehört die Zukunft“ am letzten Kongresstag detailliert, warum der Ansatz eigener, voneinander unabhängiger IT-Systeme den Erfordernissen eines modernen und digitalisierten Gesundheitssystems nicht mehr gerecht wird.

Bei seinem Vortrag zum Thema „Plattformen bauen, ohne in Silos zu denken“ thematisierte er, dass integrative anstelle abgekapselter Gesundheitsplattformen treten sollten. Einzelne IT-Systeme wie das KIS/PACS/RIS seien Silos, die den Bedürfnissen einer modernen Gesundheitsversorgung nicht mehr gerecht werden.

Zwar könnten KIS-Systeme Daten austauschen, aber diese würden nur bei Bedarf abgerufen und auch nur dezentral gespeichert, so Torsten Müller. Zudem steige mit jeder weiteren Anbindung eines Systems/ einer Schnittstelle die Komplexität, während die Effizienz abnehme.

Plattformen hingegen setzen auf zentral gespeicherte und sicher verschlüsselte Daten aus den IT-Systemen verschiedener Versorger. Durch verbesserte Interoperabilität und sektorübergreifende Integration von Daten könnten so die Reichweite und die Erreichbarkeit erhöht sowie neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden. Plattformen böten die Chance, als Treiber des Wandels im Gesundheitswesen zu fungieren, indem sie neue Technologien, Innovationen und die Patientenzentrierung weiter fördern.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die informativen Beiträge und den anregenden Austausch.

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