Abonnements galten lange als unflexibles Geschäftsmodell. Doch insbesondere Start-ups haben das Konzept mit Innovationen reaktiviert und durch Flexibilität hinsichtlich Lieferzeiten, Kündigungsfristen und Produktauswahl wieder attraktiv gemacht.
Neben digitalen Abos (Musik- oder Film- und Serienstreaming, digitale Zeitungen und Zeitschriften, Software, Videospiele) existiert das klassische Modell, also der Versand von physischen Waren in definierten Zeitabständen gegen eine regelmäßige Gebühr. Im Mittelpunkt steht dabei der wiederholte Nachschub von Verbrauchsgütern wie Kosmetikprodukte, Rasierklingen oder Tierfutter. Auch Lebensmittel-Abos in Form von Kochboxen werden zunehmend beliebter.
In unserem aktuellen Consumer Barometer beleuchten wir den Status quo der Abomodelle: Wer nutzt digitale und physische Abos? Welche Waren werden am häufigsten abonniert? Welche Potenziale liegen in dem Geschäftsmodell?
Für die Studie hat das Institut für Handelsforschung (IFH Köln) in unserem Auftrag 500 Konsumentinnen und Konsumenten repräsentativ online befragt. Ein Vergleich der Ergebnisse mit Daten einer ähnlichen Befragung aus dem Jahr 2017 zeigt, wie die Nutzung und die Nutzer sich in den vergangenen Jahren verändert haben.
Die wichtigsten Ergebnisse
- 71 Prozent der Befragten nutzen regelmäßig Filmstreaming bzw. Filme on Demand oder haben von solchen Angeboten zumindest schon einmal Gebrauch gemacht. 41 Prozent nutzen Musikstreaming zurzeit regelmäßig.
- 41 Prozent der Studienteilnehmenden abonnieren Verbrauchsprodukte oder haben solch eine Bezugsform schon einmal ausprobiert (2017: 14 Prozent). 23 Prozent der Befragten äußern Interesse an einem Verbrauchsgüter-Abonnement. Diese Abomodelle verfügen somit über großes Potenzial.
- Verbrauchsprodukte werden tendenziell von jüngeren und Besserverdienenden abonniert. Ein Großteil nutzt bereits digitale Abomodelle, vor allem Film- und Serienstreaming. Über Verbrauchsgüter-Abos werden am häufigsten Lebensmittel (37 Prozent) und Kosmetik-/Beautyprodukte (34 Prozent) bezogen.
- Als wichtigste Kriterien nannten die Befragten die Möglichkeit, ein Abo jederzeit kündigen zu können (90 Prozent), versandkostenfreie Lieferungen bei Abonnements (75 Prozent) und eine Preisgarantie über eine bestimmte Dauer (65 Prozent). 64 Prozent gaben als Grund für eine Abonutzung außerdem an, gegenüber dem Kauf einzelner Produkte Geld zu sparen.
Stephan Fetsch
Partner, Deal Advisory, EMA und German Head of Retail & Consumer Goods
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Laden Sie unser Consumer Barometer 02/21 hier herunter und lesen Sie die Detailergebnisse der aktuellen Befragung.
Das Consumer Barometer von KPMG beleuchtet regelmäßig aktuelle Entwicklungen, Trends und Treiber im Handel und Konsumgütermarkt auf der Basis gemeinsamer Konsumentenbefragungen von KPMG und dem IFH Köln.