Geschäftsmodelle mit digitalen Plattformen boomen: Unterkünfte, Mietautos, Umzüge, Elektrogeräte, Kleidungsstücke oder Spielzeugwaren – mittlerweile werden Waren und Dienstleistungen jeder Art kommerziell auf digitalen Plattformen vertrieben. Immer wieder geschieht das jedoch am Fiskus vorbei. Den EU-Staaten entgehen so Steuereinnahmen, auch weil ihnen bislang ein Instrument zur Ermittlung und Überwachung der Umsätze fehlt. Außerdem stellt diese Praxis der digitalen Plattformen einen unlauteren Wettbewerb gegenüber dem stationären Handel dar.
Mit der Richtlinie (EU) 2021/514 vom 22. März 2021 wirkt die EU dem entgegen. Sie verpflichtet die Betreiber:innen von digitalen Plattformen, den europäischen Steuerbehörden Informationen über Transaktionen ihrer registrierten Verkäufer:innen offenzulegen. Konkret geht es dabei um die Einkünfte, die diese durch die kommerzielle Nutzung der Plattform erzielen – unabhängig davon, ob die Leistung oder die Ware über die Plattform oder anderweitig abgerechnet wurde.
Die neuen Sorgfalts- und Meldepflichten sollen zum Ende 2022 in nationales Recht umgesetzt werden und gelten dann sowohl für die Betreiber:innen digitaler Plattformen in der EU als auch in Drittstaaten sowie für die Verkäufer:innen auf diesen Plattformen. Zu den relevanten Tätigkeiten gehören etwa die Vermietung von Immobilien, die Erbringung persönlicher Dienstleistungen, der Verkauf von Waren und die Vermietung von Verkehrsmitteln. Die erstmalige Meldung ist zum 31. Januar 2024 verpflichtend. Einige Länder, wie beispielsweise Tschechien, haben bereits das Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung der DAC7-Richtlinie gestartet.
Die Betreiber:innen einer Plattform stehen nun vor folgenden Herausforderungen:
- Analyse der Betroffenheit: Fällt die jeweilige Plattform unter die Meldepflicht nach DAC7?
- Datenbeschaffung: Wie gelangen die Plattformbetreiber:innen an die Daten?
- Datenschutz: Inwiefern müssen die AGBs angepasst werden?
So unterstützt Sie KPMG
Mit dem kostenlosen Atlas Assessment „DAC7 Impact“ können Sie sich in maximal 15 Minuten einen ersten Eindruck darüber verschaffen, ob Sie mit Ihrer Plattform unter die DAC7-Richtlinie fallen und zukünftig die Umsätze Ihrer registrierten Verkäufer:innen melden müssen. Darüber hinaus bieten wir Ihnen mit unserem „DAC7 Impact & Readiness“ eine ebenfalls kostenlose, jedoch umfassendere Betroffenheits- und Reifegradanalyse. Damit erhalten Sie in 20 bis 30 Minuten neben einer aggregierten Ergebnisauswertung auch einen Überblick, inwiefern Sie mit Ihrem derzeitigen Status Quo auf die Herausforderungen von DAC7 vorbereitet sind. Sind Sie betroffen, unterstützen wir Sie gerne dabei, (automatisierte) Prozesse zur Erhebung und Meldung der relevanten Daten aufzusetzen. Darüber hinaus beraten wir Sie auch zu datenschutzrechtlichen Fragestellungen*.
Unsere kostenlosen DAC7 Assessments und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: DAC7 Impact & Readiness (kpmg.com)
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*Die Rechtsdienstleistungen werden durch die KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH erbracht.
Jens Schuld
Director, Tax
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft