„Banken haben Angst vor Google & Co.“, schrieb „Die Welt“ im Juli 2013. Francisco Gonzalez, Chairman und CEO der BBVA Group, geht einen Schritt weiter und sagt im Dezember 2013: „Banken müssen wie Google & Co. werden“ (Financial Times). Woher kommen solche Aussagen? Und was ist an ihnen dran?
In Bezug auf den Zahlungsverkehr ist unbestritten, dass sich Banken und Wettbewerb in einem Umbruch befinden. „Die rasante Entwicklung webbasierter Technologien stellt die klassischen Banken insbesondere in den Bereichen Einlagen und Zahlungsverkehr vor große Herausforderungen“, stellte Deutsche Bank Research im vergangenen Jahr fest. Aber was bedeutet dies für die Banken und ihren Zahlungsverkehr? Wie angreifbar ist das bestehende Geschäftsmodell? Welches ist die richtige ZV-Strategie? Und welche Technologien müssen zukünftig unterstützt werden, um dem steigenden Druck zu begegnen?
Es reicht nicht als Antwort, nur neue Produkte zu kreieren. Die Überlegungen müssen tiefgreifender sein und technische Möglichkeiten sowie verändertes Nutzerverhalten in Betracht ziehen. Die erhöhte Regulierungsdichte im Zahlungsverkehr muss ebenso berücksichtigt werden. Aber welche Anforderungen ergeben sich daraus an die strategische Ausrichtung und die Umsetzung in IT, Organisation und Prozessen?
Unsere Dienstleistungen
KPMG unterstützt Banken im Zahlungsverkehr bei den Kernfragen von heute und morgen:
- Business Model und Organisation: Der Zahlungsverkehr unterliegt heute verschiedenen Einflüssen: Innovationsschub durch Mobile Payments, neue Markteilnehmer und Veränderungen im Verhalten der Kunden. Das Monopol der Banken beginnt zu bröckeln. Die Herausforderung besteht darin, neue Geschäftsmodelle und tragfähige Konzepte zu entwickeln um die zukünftige Wettbewerbsposition zu stärken.
- Regulatorische Frühindikation und Umsetzung: Die Regulatorik im Zahlungsverkehr hat in der jüngeren Vergangenheit zugenommen und wird auch in den kommenden Jahren die Entwicklung des Marktes beeinflussen. Angesichts der Vielzahl regulatorischer Anforderungen sollten Banken Fragen wie künftiges Produkt- und Service-Angebot oder IT-Strategie im Blick behalten.
- Wahl der richtigen Plattform-Strategie: Der Zahlungsverkehr befindet sich im technologischen Wandel. Bei der Entwicklung neuer Kunden-Services oder neuer Produkte stellt sich die Frage, wie diese systemseitig integriert werden. Banken, die ihre Zahlungsverkehrsprozesse durch effiziente wie kostengünstige IT-Lösungen weiterentwickeln, sichern den langfristigen Erfolg ihres Geschäftsmodells.
- ZV System- und Provider-Auswahl: Outsourcing oder Insourcing? IT-Provider oder Business Process Provider? Eigenentwicklung oder Standardsoftware? Gleich, welche Geschäfts- und IT-Strategie im Zahlungsverkehr gewählt wird, die richtige System- und Provider-Auswahl ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor die gesetzten Ziele zu erreichen.
- Umsetzung von ZV-Lösungen: Unklare Anforderungen, unzureichende Projektplanung und mangelnde Projektmanagement-Erfahrung führen häufig dazu, dass Projekte scheitern. Um ein Zahlungsverkehrs-System erfolgreich einzuführen, müssen markterprobte Tools und Methoden des Anforderungs-, Test- und Projekt-Managements übergreifend eingesetzt werden.
- Untertägiges Liquiditätsrisiko und Timing von Zahlungen: Mit BCBS 248 rückt der exakte Zeitpunkt der Zahlungsdurchführung in den Fokus von Bankenaufsehern. Die Zahl der zeitkritischen Zahlungen auch durch die verstärkte Nutzung von zentralen Gegenparteien steigt kontinuierlich. In der Konsequenz beeinflusst das Timing von Zahlungen signifikant das Liquiditätsrisiko, das operationelle Risiko sowie die Kosten für Zahlungsdurchführung und Haltung von Liquiditätspuffern.
Jens Siebert
Partner, Financial Services
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft