MES: Kernelement für die digitale Produktion MES: Kernelement für die digitale Produktion
Keyfacts
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Manufacturing Execution Systeme (MES) ermöglichen die Beherrschung und Echtzeitverarbeitung von Daten und sorgen für vollständige Transparenz, Steuerung und Optimierung von Produktion und Prozessen.
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Agilität, Krisenresistenz und Compliance werden durch MES signifikant erhöht.
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Maßgeschneiderte und leicht skalierbare MES-Lösungen gewinnen an Bedeutung.
Maßgeschneiderte und kundenspezifische Produkte - immer mehr Käufer verlangen danach. Bei den Herstellern schlägt sich dies häufig in kleineren Losgrößen und aufwendigen Rüstvorgängen der Produktionsanlagen nieder. Aber auch Trends wie steigende regulatorische Anforderungen oder immer komplexer werdende und schwankende Produktionsnetzwerke drücken die Margen. Aktuelle Krisen, wie zum Beispiel Covid-19 und der Klimawandel, erhöhen zusätzlich den ohnehin schon auf den Unternehmen lastenden Druck hinsichtlich Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit.
Individualisierte Produkte, aktuelle Markttrends und sich schnell aufbauende Krisen verlangen nach kurzen Reaktionszeiten - bei gleichbleibend hoher Produktqualität. Nur ein durchgängiger Informations- und Datenfluss in der Produktion hilft, dies zu ermöglichen.
Mit einem MES die Datenmengen der Fertigung als strategischen Vorteil nutzen
Um die eigene Überlebens- und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sollten Unternehmen die riesigen Datenmengen ihrer Fertigung gezielt erfassen und zum eigenen strategischen Vorteil nutzen. Damit verbunden sind allerdings hohe Anforderungen an die eigene Datenverarbeitung. Die Herausforderung ist zum einen, die kritischen Daten in der Fertigung an der richtigen Stelle und in der richtigen Form abzugreifen und anschließend als Entscheidungsgrundlage aufzubereiten. Zum anderen müssen der Produktion Daten bottom-up und top-down in der richtigen Qualität und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden.
Unternehmen, die diese Herausforderungen beherrschen, können eine effizientere Auslastung ihrer Produktionsanlagen erzielen und gleichzeitig eine hohe Flexibilität und Qualität des Fertigungsprogramms sichern. Darüber hinaus erhalten sie eine durchgängige Prozesstransparenz über alle Fertigungsstufen.
Durch die Implementierung eines Manufacturing Execution System (MES) können Unternehmen die kritischen Datenmengen in der Fertigung konsequent erfassen, in Echtzeit verarbeiten und so nachhaltige Quantensprünge in Produktivität, Kostensenkung und Qualität des Produktionsprozesses realisieren.
Die Möglichkeiten und der Wettbewerb im Bereich der digitalen Produktion steigen
Als zentrales Verbindungselement zwischen vorgelagerten ERP- und PLM-Systemen und der nachgelagerten „In-Factory-Software“ zur Steuerung der Produktion, ermöglichen MES die vollständige Transparenz, Steuerung und Optimierung von Produktion und Prozessen. Unter Berücksichtigung der Potentiale künstlicher Intelligenz lassen sich die Möglichkeiten zukünftig sogar noch erweitern. So können intelligente MES beispielsweise Muster erkennen und auf Maschinenstillstände und Qualitätsfehler hinweisen, bevor diese tatsächlich eintreten. Zusätzlich werden die Entwicklungen im Bereich der 5G-Technologie die Einsatzmöglichkeiten von MES und somit den Wettbewerb in der Produktion signifikant erhöhen.
Langfristig sollten Unternehmen aber nicht nur isoliert lokale Produktionsstätten mit einem MES ausrüsten, sondern ihr gesamtes globales Produktionsnetzwerk über eine ganzheitliche MES-Lösung miteinander verbinden. Dadurch erreichen Unternehmen Transparenz in ihrem Manufacturing Footprint, können über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg agil auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren und erzielen letztlich Wettbewerbsvorteile durch Reaktionsschnelligkeit und Effizienzsteigerung.
Die Weichen für die MES-Implementierung müssen rechtzeitig gestellt werden
Für Unternehmen ist es wichtig, trotz der aktuellen Herausforderungen der Covid-19-Krise, keine eindimensionalen Sparprogramme zu verabschieden und so das Risiko zu erhöhen, zukunftsweisende und erfolgskritische Investitionen zu verpassen. Unternehmen, die es versäumen ihr MES zu erneuern oder meinen, gar gänzlich auf ein solches System verzichten zu können, laufen Gefahr, von der Konkurrenz abgehängt zu werden und mittel- bis langfristig nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein.
Studien prognostizieren, dass 45% der bestehenden MES innerhalb der nächsten 2 Jahre ausgetauscht werden, da die Kompatibilität mit neuen Maschinen mit höherem Automatisierungsgrad in Zukunft nicht mehr gegeben ist. Unternehmen sollten daher rechtzeitig die Zukunftsfähigkeit ihrer aktuellen Systeme untersuchen und zeitnah reagieren, um Chancen, wie die flächendeckende 5G-Umsetzung sowie das Ende der Covid-19-Krise, mit einem funktionsfähigen MES bestmöglich für sich nutzen zu können.
Leicht skalierbare und individuelle MES-Lösungen, zugeschnitten auf unternehmensspezifische Anforderungen
Gerade für den Mittelstand bieten sich individuelle, hardware-agnostische und leicht skalierbare Cloud-Edge-Lösungen an. Diese MES-Lösungen lassen sich schnell auf das gesamte Unternehmen ausweiten und je nach Bedarf auch ohne große interne IT-Ressourcen implementieren.
Im Vergleich zu monolithischen MES-Lösungen lassen sich Cloud-Edge-Lösungen flexibler auf die speziellen Kundenbedürfnisse und lokalen Besonderheiten zuschneiden und bringen gleichzeitig niedrigere Implementierungskosten mit sich. Die Verbindung von MES-Lösungen mit dem Edge-Computing ermöglicht außerdem das Risiko eines verzögerten Ausbaus der 5G-Technologie in strukturschwachen Regionen zu umgehen.