Prozessdesign als Erfolgsfaktor Prozessdesign als Erfolgsfaktor
Keyfacts
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Ein stringentes Prozessmanagement mit zentraler Prozessverantwortung ist ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsfähige Finanzfunktion.
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Die Etablierung von standardisierten Abläufen ist bei vielen Unternehmen noch ein angestrebter Zielzustand.
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Durch die stetig wachsende Nähe zwischen CFO und CEO, sollten Prozesse in der Zukunft flexibler und mit umfangreichen Analysemöglichkeiten gestaltet werden.
Wie kann sich die Finanzfunktion zukunftssicher aufstellen? Ein wesentlicher Baustein kommt dabei dem Prozessmanagement und besonders dem Prozessdesign zu. Ein übergreifendes und kontinuierliches Prozessmanagement mit einer zentralen Prozessverantwortung ist ein entscheidender Faktor. Es bildet die Grundlage für einen reibungslosen Ablauf der Funktion sowie für die effiziente Umsetzung von Standardisierungs-, Harmonisierungs- und Digitalisierungsvorhaben.
Trendanalyse gibt Einblicke in Zukunft der Finanzfunktion
Was sind die Themen, mit denen sich die Finanzfunktion in den kommenden Jahren beschäftigen sollte, welche Veränderungen kommen auf die Unternehmen zu? Diese Fragen werden in der KPMG-Trendanalyse „Finance 2025 – Fokus auf den Finanzbereich der Zukunft“ beantwortet. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Beratung erläutern, wo die Finanzfunktion heute steht, wie ihr Zielbild im Jahre 2025 aussieht und welche konkreten Schritte in Richtung Zukunft ergriffen werden sollten. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: das Prozessdesign ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Prozessdesign als wesentlicher Erfolgsfaktor
Ein konsequentes Prozessdesign ermöglicht eine effektive Erfüllung von Compliance-Anforderungen und die Sicherung von Expertenwissen. Eine zentrale Verantwortung stellt angemessene Prozessdokumentationen sicher, welche stets aktuell sind und für jeden relevanten Bereich zur Verfügung stehen. Um dies zu erreichen ist es empfehlenswert, das Prozessmanagement in einer eigenen Organisationseinheit zu institutionalisieren. Diese agiert als Enabler und stellt einheitliche Tools sowie Prozessexperten zur Verfügung. So kann eine angemessene Balance zwischen globaler Standardisierung und lokalen Anpassungen gewährleistet werden und das Prozessmanagement kann mit entsprechender Wichtigkeit, Disziplin und Kontinuität betrieben werden.
Unternehmen arbeiten an den Grundlagen für die Digitalisierung
Unternehmen stehen heute noch vermehrt vor der Herausforderung, die Standardisierung und Harmonisierung von Prozessen der Finanzfunktion ganzheitlich und kontinuierlich voranzutreiben. Beispielsweise müssen Prozesse einem standardisierten Ablauf folgen, wenn RPA-Lösungen eingesetzt werden sollen. Dabei weisen meist solche Unternehmen einen stärkeren Prozessgedanken auf, welche sich in der Vergangenheit mit Bündelungskonzepten, wie Shared Service Center (SSC) und Global Business Services (GBS), beschäftigt haben. Im Rahmen dieser Konzepte bilden Prozesse die Grundlage für die Standardisierung, Service-Erbringung und Leistungsmessung. Eine solche Ausgangssituation wiederum begünstigt die Einführung von ganzheitlichen digitalen Lösungen und System.
Stärkung von Prozessverantwortlichen
Mangelnde Standards können häufig darauf zurückgeführt werden, dass einem stringenten Prozessmanagement eine zu kleine Bedeutung beigemessen wird. Die Prozessverantwortlichkeit wird häufig von erfahrenen Bereichsleitern übernommen, welche ihre Stärken meist im operativen Geschäft haben. Prozessoptimierungen werden somit nur sekundär betrachtet. Hinzu kommt, dass einigen Verantwortlichen keine ausreichende Verantwortung übertragen wird. Dies erschwert ihre Signalwirkung sowie ihren disziplinarischen Durchgriff. Eine weitere Herausforderung ist die zielgerichtete und effiziente Prozessdokumentation. Meist werden Prozesse zu detailliert für das angestrebte Ziel aufgenommen, sodass ein unverhältnismäßiger Pflegeaufwand entsteht. Solche Faktoren führen dazu, dass Prozesse nur auf dem Papier entstehen, jedoch nicht gelebt werden.