Kapitalkostenstudie: Performance steigern Kapitalkostenstudie: Performance steigern
Keyfacts
-
Innovation, Disruption und Internationalisierung sind die Treiber von Geschäftsmodellen
-
Zu wenige Unternehmen nutzen Szenarioanalysen
-
Kapitalkosten sind in den Bereichen Automotive und Technology am höchsten
Unsicherheit und Volatilität hinsichtlich der zukünftigen Performance und der Risiken nehmen zu
Innovative und disruptive Geschäftsmodelle sowie die zunehmende Internationalisierung beeinflussen die Chancen und Risiken neuartiger aber auch etablierter Geschäftsmodelle erheblich und machen die Planbarkeit der künftigen Unternehmensentwicklung zunehmend komplexer. Wie kann diesem begegnet werden? Das beleuchtet die diesjährige Kapitalkostenstudie von KPMG.
Volalität durch Digitalisierung und Internationalisierung
In der aktuellen Studie hat KPMG 276 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum zu ihrer Unternehmensplanung, ihren Wachstumserwartungen, ihren Kapitalkosten und ihren Investitionsentscheidungen befragt.
Die Studie zeigt deutlich, dass insbesondere Innovation durch Digitalisierung und Internationalisierung die Performance (Planungsrechnung) und die Risiken (Kapitalkosten) etablierter sowie neuartiger Geschäftsmodelle beeinflusst.
„Viele bestehende Geschäftsmodelle werden durch die Digitalisierung in Frage gestellt. Die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken müssen sowohl in der Planung als auch in den Kapitalkosten berücksichtigt werden“, sagt Stefan Schöniger, Partner Deal Advisory, Valuation.
Das fällt Unternehmen natürlich nicht immer leicht. Denn: Nicht in allen Unternehmen kommen flexible Planungsinstrumente zum Einsatz, die die Auswirkungen auf die Performance und das Risiko konsistent und transparent beleuchten und so dem Unternehmensmanagement dabei helfen, potenzielle Handlungsoptionen bei Strategie-, Investitions- und Transaktionsentscheidungen zu bewerten.
Unternehmen blicken mit Sorge auf ausländische Märkte
Auch die Internationalisierung hat einen erheblichen Einfluss auf die Performance und Risiken eines Unternehmens. Denn: Die internationale Ausrichtung der Geschäftstätigkeit birgt nicht nur Chancen, sondern insbesondere durch zunehmende protektionistische Tendenzen zusätzliche Unsicherheiten.
„Unternehmen sollten konsequent in Szenarien denken und planen – dabei sollten auch disruptive Elemente, wie schwarze Schwäne, berücksichtigt werden“, empfiehlt Stefan Schöniger.
Digitalisierung und Internationalisierung werden in Planungsrechnungen nur in wenigen Branchen ausreichend berücksichtigt
Während über alle Branchen hinweg lediglich gut die Hälfte der Teilnehmer Risiken aus neuen Technologien und Digitalisierungsentwicklungen in der Planungsrechnung berücksichtigt, ist dies in den Bereichen Media & Telecommunications (80 Prozent), Technology (77 Prozent) und Automotive (64 Prozent) deutlich stärker der Fall.
Unternehmen sollten in Planungsszenarien denken
Der überwiegende Teil der teilnehmenden Unternehmen erstellt trotz zunehmender Unsicherheiten bzw. Volatilitäten nur ein Planungsszenario. Allerdings ist der Anteil der Unternehmen, die ausgehend von diesem (einen) Planungsszenario Sensitivitätsanalysen vornehmen, deutlich ansteigend, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. In den Branchen Automotive, Technology und Media & Telecommunications, in denen sich bereits heute viele digitale Geschäftsmodelle und neue Technologien auswirken, ist eine Zunahme bei den Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der zukünftigen Cashflows zu beobachten.