• Andreas Tschöpel, Partner |

Keyfacts

  • Börsenneulinge brauchen schlüssige Equity Story

  • CEDA sorgt für Transparenz

  • Die Kapitalmarktkommunikation wird verbessert

Bei einem Börsengang stehen die potenziellen Investoren vor einer Vielzahl von Fragen: Was ist das Geschäftsmodell? Welche Faktoren beeinflussen die Gewinne oder Verluste des Unternehmens? Wie werden sich die Werttreiber entwickeln? Welche Risiken bestehen? Wie sieht das Risiko-/Rendite-Profil im Vergleich zur Peergroup aus? Fundierte Antworten sollte hier die Equity Story des IPO-Kandidaten geben.

Mit dieser wirbt das Unternehmen um die Gunst der Investoren – teilweise wird sie jedoch von Letzteren anders beurteilt als erhofft. Hier ist zu klären, weshalb der gezahlte Marktpreis der Investoren geringer ist als der meist „gefühlte“ innere Wert des Unternehmens. Für viele IPO-Kandidaten gilt es daher, mehr Transparenz im Hinblick auf die aus Kapitalmarktsicht relevanten Informationen zu schaffen, um das tatsächliche Wertsteigerungspotenzial für die Equity Story aufzuzeigen. Dabei ist der Blick zunächst nach außen zu richten: Wie kann der Shareholder Value oder die Wertsteigerung verdeutlicht werden?

Transparente, konsistente Informationen sind wichtig

Wertsteigerung gelingt grundsätzlich über zwei Wege: Erhöhung der Performance bei gleichem Risiko oder Verminderung des Risikos bei gleicher Performance. Jede unternehmerische Entscheidung – etwa eine strategische regionale Expansion oder Investitionen in einen neuen Standort – beeinflusst stets beide Faktoren gleichermaßen. Nur wenn Investoren sowohl hinsichtlich des Risikos als auch der Performance transparente, konsistente Informationen erhalten, sind sie in der Lage, die in der Equity Story dargelegte potenzielle Wertveränderung (Shareholder Value) fundiert zu beurteilen.

In heutigen IPO-Prozessen und Equity-Storys überwiegen Performance-orientierte Aussagen und Analysen. Das tatsächliche Risikoprofil des Unternehmens wird dagegen oft nicht transparent gemacht oder gar ausgeblendet. Dies birgt die Gefahr, dass eine hohe Performance möglicherweise übergewichtet wird, wenn ihr ein intransparentes zukünftiges Risiko gegenübersteht. Für viele IPO-Kandidaten sind zunehmend erhöhte Risiken durch disruptive Effekte beobachtbar – etwa durch den Markteintritt branchenfremder Wettbewerber oder neuartiger Technologien. Daher kommt der Risikobeurteilung verstärkte Bedeutung zu. So, wie die Unternehmen selbst heute mehr denn je vor der Aufgabe stehen, Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und adäquat auf sie zu reagieren, müssen auch Investoren sehr viel stärker als in der Vergangenheit Risiken in ihren Entscheidungen berücksichtigen.

Performance und Risiko müssen beurteilt werden

Für (noch) nicht börsennotierte Unternehmen fehlt es jedoch an der (noch) nicht durch die Kapitalmärkte konkretisierten Beurteilung von Performance und Risiko. Zudem kann die Aussagekraft eines Vergleichs des Börsenkandidaten mit einer Peergroup eingeschränkt sein, wenn lediglich rein qualitative Merkmale (Branche, regionale Aufstellung, Produkt- und Kundenportfolio etc.) gegenübergestellt werden, Geschäftsmodelle zunehmend verschiedene Branchen gleichzeitig durchdringen und hohe Volatilitäten an den Kapitalmärkten die Ableitung stabiler Vergangenheitsdaten erschweren. Als Folge nehmen Investoren Preisabschläge vor, um der wachsenden Unsicherheit und dem fehlenden Verständnis über die Performance- und Risikoentwicklung des Börsenkandidaten Rechnung zu tragen.

Unternehmerische Entscheidungen von IPO-Kandidaten sollten daher sämtliche Einflussfaktoren auf den Shareholder Value erfassen. Bisherige Entscheidungsansätze können dies oft nicht leisten. Mit CEDA (Corporate Economic Decision Assessment) hat KPMG daher einen Ansatz entwickelt, der es ermöglicht, für Equity Storys ein konkretes „Preisschild“ zu ermitteln, und dabei sowohl die künftige Performance als auch das korrespondierende Risiko des Börsenkandidaten berücksichtigt.

Fundierter Überblick

Aufgrund der konsistenten quantifizierbaren Verbindung zwischen allen relevanten Faktoren und Phasen des IPO-Prozesses wird in der jeweiligen Equity Story ein hohes Maß an Transparenz und somit eine verbesserte Kapitalmarktkommunikation erreicht. Eingebettet in den fortlaufenden Entwicklungs- und Entscheidungsprozess des Unternehmens können mit dem einheitlichen Ansatz auch zukünftige strategische und operative Entscheidungen konsistent und verlässlich beurteilt werden. Dies ermöglicht einen fundierten, nachhaltigen Überblick der Investoren über die Performance- und Risikoentwicklung und somit über das zukünftige Wertpotenzial des Unternehmens.

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