• René Koets, Partner |

Die aktuellen Veränderungen müssen aktiv begleitet werden, um die neuen Arbeitsmodelle weiterzuentwickeln, die durch die Pandemie und den Trend zur Digitalisierung entstanden sind. Bei Transformationsprojekten sind die weichen Faktoren am schwersten zu steuern. Dabei sind sie am wichtigsten. Mit diesem Artikel möchten wir die Aufmerksamkeit auf diese weichen Faktoren lenken und auf wichtige Change Management Aspekte hinweisen, die zu beachten sind.

Heute kommt es mehr denn je auf den Menschen an. Gerade im letzten Jahr hat sich unsere Lebens- und Arbeitsweise erheblich verändert. Die Pandemie hat die Digitalisierung und ganz allgemein die Entstehung neuer Arbeitsformen (New Work) erheblich beschleunigt. Daraus erwachsen für Unternehmen verschiedene Herausforderungen, die von der dynamischen Entwicklung im HR-Bereich bis hin zu steuerlichen Auswirkungen reichen. Die unter dem Schlagwort «New Work» zusammengefassten Ideen und Werte existieren zwar schon seit 1984 (Entwicklung durch Frithjof Bergmann). Doch gerade heute sind sie relevanter denn je. Freiheit, Autonomie, Selbstbestimmung, Sinn und Teilhabe an der Gemeinschaft sind die zentralen Aspekte dieses Konzepts. Was können wir aktuell von ihnen lernen? Dass, sowohl der Einzelne, als auch Unternehmen erheblich umdenken müssen, um einen schrittweisen Transformationsprozess zu ermöglichen.

Empfehlungen für eine erfolgreiche Umstellung auf neue Arbeitsmodelle

Ganz allgemein ist bei der Umsetzung von Transformationsprojekten die sorgfältige Begleitung des Veränderungsprozesses von zentraler Bedeutung. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass das Unternehmen, die Mitarbeitenden und die verschiedenen Betriebsbereiche auf die Veränderungen vorbereitet sind. Angestossen wird der Wandel zwar meist durch technologische und organisatorische Aspekte. Es ist jedoch entscheidend, auch das Humankapital zu berücksichtigen und einen menschenzentrierten Ansatz zu wählen. Denn wie kann ein Transformationsprozess erfolgreich sein, wenn er von den Mitarbeitenden im Unternehmen nicht gelebt wird?

Im Bereich «New Work» wird der Wandel unter anderem dadurch vorangetrieben, dass zahlreiche Mitarbeitende nicht mehr am Firmensitz arbeiten, sondern reine Distanzarbeit für das Unternehmen leisten. Dies hat – neben anderen Faktoren – zu neuen Formen der Zusammenarbeit geführt. Bedenken Sie: Viele Mitarbeitende sind Distanzarbeit nicht gewohnt. In vielen Unternehmen weltweit war mobiles Arbeiten vor der Pandemie nicht üblich und auch nicht akzeptiert.

Die vier grössten Herausforderungen und wichtigsten Kompetenzen in diesem Zusammenhang sind:
 

  • Kommunikation: Verwendung virtueller Tools, Durchführung virtueller Sitzungen, Konfliktmanagement, Kommunikationsregeln, Feedbackkultur
  • Zusammenarbeit: virtuelle Teamarbeit und Teambildung, hybride Mitarbeiterführung, Networking, Wissensmanagement, Teamkultur
  • Kultur des Vertrauens: flexible Arbeit vs. Leistungsmessung, sowie Aufbau und Aufrechterhaltung von Vertrauen zwischen internen und externen Stakeholdern
  • Bewusste Arbeitsweise: Zeit- und Prioritätsmanagement, Resilienz, Achtsamkeit, nachhaltige Arbeitseinstellung

Eine reibungslose, strukturierte Umstellung auf die neuen Arbeitsmodelle lässt sich mit dem ganzheitlichen Change-Management-Ansatz von KPMG erreichen.

Schlüsselfaktoren: eine klare Vision und eine übergeordnete Veränderungsstrategie

Eine klare Vision der neuen Arbeitsweise ist erfolgsentscheidend. Aus einem menschenzentrierten New-Work-Ansatz ergeben sich folgende Schlüsselfragen:
 

  • Wie viel Flexibilität ist unter Berücksichtigung der Unternehmensgegebenheiten und Mitarbeitererwartungen erwünscht und akzeptiert? 
  • Welche Prozesse und Aufgabenbereiche im Unternehmen sind von den Veränderungen betroffen? 
  • Wurden alle Voraussetzungen – wie Prozesse, Systeme, Tools usw. – für ein virtuelles und gleichzeitig produktives Arbeiten berücksichtigt?
  • Inwieweit sind die Arbeitskräfte in der Lage, in virtuellen Teams zusammenzuarbeiten und die Technologie sinnvoll einzusetzen? Verfügen die Mitglieder des Führungsteams über die notwendigen Fähigkeiten und Voraussetzungen, um als hybride Führungskräfte effektiv zu arbeiten? 
  • Herrscht eine Kultur des Vertrauens, die genügend ausgereift ist, um die Umsetzung von New-Work-Ansätzen zu unterstützen?
  • Ist das Unternehmen mit Blick auf seine Compliance und seine Steuermodelle perfekt auf Distanzarbeit bzw. mobile Arbeit vorbereitet?

Die Beantwortung obiger Fragen und die Ableitung einer klaren Vision des Wandels sowie einer allgemeinen Veränderungsstrategie sind wesentlich, um den Veränderungsprozess voranzutreiben. Dabei sind folgende Punkte wichtig:

Erstens müssen die Führungskräfte geschlossen hinter den strategischen Zielen, den Ambitionen, der Kultur und der Grössenordnung des beabsichtigten Wandels stehen. Zweitens ist es erforderlich, Klarheit über die Vision, die Vorteile der Umsetzung neuer Arbeitsformen und die Massnahmen zu deren erfolgreicher Einführung zu schaffen. Drittens muss die Vision der Distanzarbeit für die Mitarbeitenden in die Praxis umgesetzt werden. Denn erst dann verstehen sie, was dies für sie persönlich und für ihren Arbeitsalltag bedeutet. Viertens ist es von zentraler Bedeutung, das Unternehmen auf seinem Weg zum Zielzustand zu unterstützen und den Mitarbeitenden die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie sich auf die neuen Arbeitsformen einlassen können. Und schliesslich muss die Fähigkeit des Unternehmens sichergestellt werden, die neuen Arbeitsmodelle in den Betriebsablauf zu integrieren – und langfristig aufrechtzuerhalten. Das ist vielleicht der wichtigste Punkt.

Der Change-Management-Ansatz von KPMG kann dazu beitragen, ein Arbeitsplatzmodell zu entwickeln, dass die Mitarbeitenden bei der Umsetzung neuer Arbeitsmodelle unterstützt. Darüber hinaus unterstützt er die Unternehmensleitung dabei, sich auf die Angestellten und deren Veränderungsbedürfnisse sowie Verhaltensweisen zu konzentrieren. 

Erfahren Sie mehr: 
Work anywhere, together - Change Management (PDF, auf Englisch)
Enabling a thriving virtual work environment (PDF, auf Englisch)

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