Das Jahr 2022 war vor allem von geopolitischen Herausforderungen und deren massiven Auswirkungen auf die Energiewirtschaft geprägt. Viele Regierungen, insbesondere auch in Europa, nahmen dieses Ereignis und die damit verbundenen Effekte auf den Energiemärkten zum Anlass, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu hinterfragen und einen schnelleren Ausbau von erneuerbaren Energien zu forcieren. Der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft ist damit noch einmal stärker in den öffentlichen Fokus gerückt.
Wie genau sich die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Merger & Acquisitions-Aktivitäten im Bereich Wasserstoff auswirken, hat der diesjährige Wasserstoff M&A Deal Monitor von KPMG untersucht.
Hohes Umsatzwachstum und bessere Profitabilität
Noch befindet sich die Wasserstoffwirtschaft in einem frühen Entwicklungsstadium, das durch hohes Umsatzwachstum bei gleichzeitig fehlender Profitabilität gekennzeichnet ist. Analysten und Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich das Umsatzwachstum bis 2025 noch einmal deutlich vervielfachen wird. Im Hinblick auf die Profitabilität soll es in den kommenden Jahren ebenfalls zu einer deutlichen Verbesserung kommen.
Globales Phänomen Wasserstoff
Die Studie zeigt außerdem, dass die M&A Deal-Aktivität im Bereich Wasserstoff auch im Jahr 2022 auf hohem Niveau verbleibt – mit Europa als Spitzenreiter. Besonders im Bereich der Wasserstoffherstellung kann ein kontinuierliches Wachstum festgestellt werden. Aktuell sind die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff jedoch oft noch nicht wettbewerbsfähig. Im Bereich der Infrastruktur konnte in den letzten zwölf Monaten ebenfalls eine deutliche Zunahme der Deal-Aktivität beobachtet werden.
Wasserstoffwirtschaft in Österreich
Hierzulande ist die Aktivität im Hinblick auf Wasserstoff weiterhin hoch, regionale Schwerpunkte gibt es beispielsweise in Ostösterreich oder in der Steiermark. Im Juni 2022 wurde zudem die österreichische Wasserstoffstrategie beschlossen – mit dem Ziel durch Einsatz von Wasserstoff wichtige Dekarbonisierungslücken zu schließen, um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Die geplanten Förderprogramme können in naher Zukunft zu einem weiteren Wachstum der Wasserstoffwirtschaft in Österreich beitragen.