Russischer Krieg bringt Unsicherheit und Volatilität für die EU-Finanzmärkte
Financial Services News
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Der zweite Bericht über Trends, Risiken und Schwachstellen (Trends, Risks and Vulnerabilities, TRV) wurde am 1. September 2022 von der ESMA veröffentlicht. Der russische Krieg hat vor dem Hintergrund der steigenden Inflation das Risikoumfeld der EU-Finanzmärkte tiefgreifend beeinflusst.
Die Finanzmärkte erlebten in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine eher zögerliche Erholung, was die Volatilität und die Wahrscheinlichkeit von Marktkorrekturen erhöhte. Unabhängig davon verzeichneten die Kryptomärkte erhebliche Wertverluste, sowie den Zusammenbruch eines algorithmischen Stablecoins und verdeutlichte damit das hohe Risiko des Sektors.
Verena Ross, Vorsitzende der ESMA zufolge wirkt sich das derzeitige hohe Inflationsumfeld auf die Finanzmärkte aus. Die Verbraucher sind mit rasch steigenden Lebenshaltungskosten und negativen realen Renditen bei vielen ihrer Investitionen konfrontiert. Das Zusammentreffen verschiedener Risikofaktoren sorgt weiterhin für ein äußerst volatiles Marktumfeld, und die Anleger sollten sich auf weitere Marktkorrekturen einstellen.
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts sind:
- Die russische Aggression verursachte einen Schock bei der Lieferung von Rohstoffen, der den Inflationsdruck erhöhte.
- Marktvolatilität, Anleiherenditen und Spreads nahmen zu, da die Inflation die Erwartung höherer Zinssätze vorantrieb; der Rückgang der Aktienkurse stoppte die 2020 begonnene Erholung.
- Die Invasion hatte nur begrenzte unmittelbare Folgen, aber die sich verschlechternden makroökonomischen Bedingungen verstärkten die Anfälligkeit und erhöhten das Zinsrisiko.
- Die Invasion stellte eine neue große Herausforderung für die Klimaziele der EU dar, da mehrere Mitgliedstaaten auf Kohle umstellten, um die geringeren russischen Importe fossiler Brennstoffe auszugleichen. Trotz der Tatsache, dass die Emission von ESG-Anleihen in der EU zurückgegangen ist und die ESG-Aktienfonds in der EU zum ersten Mal seit zwei Jahren Nettoabflüsse verzeichneten, blieben Fonds mit ESG-Auswirkungszielen weitgehend verschont und die Preise für langfristige grüne Anleihen erwiesen sich als widerstandsfähig.
- Die Märkte für Krypto-Assets fielen um mehr als 60 % von ihrem Allzeithoch im ersten Halbjahr 2022.
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