Studie der EU-Kommission über Offenlegung, Anreize und Eignungsregeln für Kleinanleger

Financial Services News

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Am 3. August 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission ihren Abschlussbericht über die Überprüfung der Offenlegungs-, Anreiz- und Eignungsanforderungen für Kleinanleger. Im Bereich der Kleinanleger zielt die EU-Regulierung darauf ab, Probleme zu lösen, die durch Informationsasymmetrien und mangelnde Produkttransparenz entstehen. Eine der Initiativen, die im Aktionsplan der Kapitalmarktunion beschrieben sind, ist die vorliegende Studie selbst.

Im nachstehenden Beitrag sollen die wichtigsten Punkte der über 300 Seiten langen Studie zusammengefasst werden. Die Interessenslagen und Kenntnisse sowie Erfahrungen von einzelnen Kleinanleger in Bezug auf Finanzinstrumente divergieren teilweise stark, denn verschiedene Verbrauchergruppen unterscheiden sich stark in ihren Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft, nicht nur mit Veröffentlichungen und Informationsunterlagen, aber auch mit Beratern zu interagieren.

Da sich das EU-Recht schon seit seinen Ursprüngen dem Verbraucherschutz widmet, ist es frappierend, dass viele Verbraucherschutzziele im Widerspruch zueinanderstehen, was gerade der Hauptzielgruppe, nämlich dem (Retail-)Investor nicht zum Vorteil gereicht. Laufend erweiterte Offenlegungsanforderungen, die die zunehmende Produktkomplexität nicht adäquat abbilden können, zeigen die diesbezüglichen Schwachstellen auf.

Zudem wird das bekannte Problem des Mangels an allgemeinem Finanzwissen betont. Auch die Tatsache, dass Anreize für eine unabhängige Beratung kaum wirken und auch wenig Interesse besteht, Anreizsysteme zu beseitigen, wird erwähnt.

Vor diesem Hintergrund lassen sich die Studienergebnisse wie folgt zusammenfassen:

  • Informationsunterlagen sind leicht zu finden und für die meisten Produkte leicht verfügbar;
  • Uneinheitliche Praktiken in Bezug auf den Zeitpunkt, zu dem den Kunden Informationsunterlagen zur Verfügung gestellt werden, und den Zeitpunkt, zu dem Eignungsprüfungen durchgeführt werden;
  • Hohe Übereinstimmung der Informationen, die in den Dokumenten enthalten sind;
  • Standardisierung des Risikoindikators ist von Bedeutung, da er als Basis dient, mit der die Verbraucher die Produkte vergleichen können.
  • Unzureichende Einhaltung der bestehenden Vorschriften in Bezug auf die Offenlegung von Hinweisen in Informationsunterlagen und bei Kundengesprächen

Die vollständige Studie ist unter folgendem Link zu finden.