Vorschlag der ESMA zur Verbesserung des Geldmarktfonds
Financial Services News
Financial Services News
Die Publikation der ESMA vom 16. Februar 2022 enthält eine Stellungnahme zu vorgeschlagenen Reformen des Regulierungsrahmens für EU-Geldmarktfonds. Die Vorschläge sollen die Widerstandsfähigkeit von Geldmarktfonds verbessern, indem sie besondere Liquiditätsprobleme und Schwellenwerte für Geldmarktfonds mit konstantem Net Asset Value angehen (CNAV).
Erhebliche Liquiditätsprobleme, mit denen Geldmarktfonds während des ersten Ausbruchs der COVID-19 Pandemie im März 2020 konfrontiert waren, sind der Anlass für die nun vorgeschlagenen Reformen. Die damalige Problematik bestand darin, dass Rücknahmeforderungen stiegen und die von den Fonds gehaltenen Vermögenswerte immer schwieriger zu verkaufen waren. Die Reformen sollen nun dazu beitragen, die Stabilität der Finanzmärkte zu verbessern, indem sie das Risiko eines Liquiditätsstresses verringern.
Folgende zentrale Maßnahmen sollen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Geldmarktfonds beitragen:
- Befassung mit den Schwellenwerteffekten für Geldmarktfonds mit konstantem CNAV;
- Streichung der Verwendungsmöglichkeit von amortisierten Kosten für Geldmarktfonds mit niedrigem NAV;
- Entkoppelung regulatorischer Schwellenwerte von Aussetzungen, Beschränkungen und Rücknahmegebühren für LVNAV/CNAV-Geldmarktfonds;
- Lösung von Liquiditätsproblemen;
- Sicherstellung der Verfügbarkeit von mindestens einem Instrument für Liquiditätsmanagement für alle Geldmarktfonds;
- Änderung des Verhältnisses zwischen täglicher und wöchentlicher Liquidität sowie des Pools an zulässigen Vermögenswerten, einschließlich öffentlicher Schuldtitel, die zur Erfüllung dieser Liquiditätsquoten verwendet werden können; sowie
- Aufnahme/Verstärkung der Möglichkeit, in Stresssituationen vorübergehend Liquiditätspuffer zu nutzen
Ferner schlägt ESMA ergänzende Reformen vor, die darauf abzielen, Geldmarktfonds besser auf eine Krise vorzubereiten. Dies beinhaltet die Verbesserung der Meldepflichten und des Stresstest-Rahmens sowie eine Klärung der Anforderungen an die externe Unterstützung sowie neue Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit Ratings von Geldmarktfonds.
Die Leitlinien für Geldmarktfonds-Stresstests werden in diesem Jahr weiterbearbeitet, um insbesondere Interdependenzen zwischen den Risikofaktoren in bestimmten Marktsituationen zu berücksichtigen. Die ESMA wird nach Durchführung der Konsultation zu dieser Überprüfung die Ergebnisse bis Ende des Jahres veröffentlichen.
Weitere Informationen finden Sie unter der ESMA Publikation, dem Final Report und der ESMA Pressemitteilung.